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Theo-logisch?

Von István Orbán

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Wenn in der katholischen Kirche Priester und Frauen bzw. Frauen und Priester - gleichermaßen als Personen wie auch als Begriffe - einander zu nahe kommen, dann gibt es Probleme. Davon konnte man am Dienstagabend in ORF 2 ausführlich erfahren.

Im "Report" zunächst berichtete ein Beitrag über zufolge Verehelichung laisierte, also quasi "amtsenthobene" österreichische Priester (ich erinnere mich an eine Zahl so um die 450; es sind etwa gleich viele Pfarren unbesetzt), die ihr Amt gerne ausüben würden, es jedoch nicht dürfen. Aber können tun sie es irgendwie doch, denn - so ein Kirchenrechtler: "Ihre Handlungen sind gültig, aber nicht erlaubt." Wenn sie es dennoch tun, dann reden sie halt nicht viel darüber. Später dann ging es, in einer "verlinkten" (entsetzliches Wort, 'Tschuldigung) Doppelsendung von "Am Schauplatz" und "kreuz&quer", aus dem aktuellen Anlass ihrer Weihe am kommenden Samstag, um katholische Priesterinnen: Erst eine Reportage von Christian Schüller über eine oberösterreichische Weihekandidatin, dann eine Studiodiskussion mit einer weiteren Kandidatin, der Präsidentin der katholischen Frauenbewegung, einem katholischen Dogmatik- und einem evangelischen Theologieprofessor. In Erinnerung blieb eine sehr kirchenrechtslastig-formale, kaum theologisch-inhaltliche Argumentation; und ein eher hölzerner Moderator Bachmair. Renate Schmidtkunz hätt' ich mir gewünscht, bei dem Thema schon überhaupt!

Noch zwei Literaturempfehlungen dazu: "Vita brevis" von Jostein Gaarder und "Päpstin Theodora" (ich hoffe, das Buch gibt es noch; ich habe es vor zirka 20 Jahren auf Ungarisch gelesen).