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Thiem ist nicht alleine das Team

Von Tamara Arthofer

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Tamara Arthofer
Tamara Arthofer ist Sport-Ressortleiterin.

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Es ist bezeichnend, dass vor dem Daviscup-Duell Lettland gegen Österreich, bei dem die heimischen Herren gegen den Absturz in die Bedeutungslosigkeit spielen, einer die Hauptrolle zu spielen scheint, der gar nicht dabei ist. Dass Dominic Thiem abgesagt hat, kann man enttäuschend finden, er hat aber nachvollziehbare und in anderen Ländern übliche Gründe - Strapazen einer langen und noch dazu der ersten vollen Profisaison - angegeben. Doch beide Parteien sind nicht unschuldig daran, dass darüber erneut eine Zwistigkeit ausgebrochen ist. Dass Thiems Betreuer Günter Bresnik, der pikanterweise auch den einzigen lettischen Topspieler, Ernests Gulbis, unter seinen Fittichen hat, angegeben hatte, dieser würde bei dem Duell auch fehlen, er jetzt aber womöglich doch spielt, macht zumindest kein gutes Bild. Dass sich ÖTV-Präsident Ronnie Leitgeb beim Captain’s Dinner im fernen Valmiera bemüßigt fühlte, in Richtung des abwesenden heimischen Jungstars zu sticheln ("Es ist schön, dass die lettischen Spieler die Südstadt als Trainingszentrum nützen, aber manchmal ist es besser, die Südstadt zu verlassen und für sein Land Daviscup zu spielen"), ist allerdings ebenfalls entbehrlich. Mit den Unstimmigkeiten trifft man nicht nur Thiem, sondern auch jene Spieler, die in Valmiera tatsächlich antreten. Schließlich kann es der eigenen Leistung nicht förderlich sein, ständig auf einen anderen angesprochen zu werden. Unbewusst nimmt man damit den Spielern das Vertrauen, gegen eine schlagbare Mannschaft - abgesehen vom Weltranglisten-13. Gulbis ist kein Lette unter den Top 700 zu finden - auch ohne die eigene Nummer eins zu reüssieren. Anstatt zu sticheln, sollte sich der ÖTV lieber die Frage stellen, warum die Nachwuchsförderung nicht dazu beiträgt, dass die Spitze breiter wird. Schließlich ist der Daviscup ein Mannschaftsbewerb - und Dominic Thiem nicht allein das Team.