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Tiernamen, auch Schall und Rauch

Von Christina Böck

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Jetzt heißt sie also Kibali. Vor einer Woche beglückte der Schönbrunner Tiergarten mit der Kunde, dass ein Elefantenbaby zur Welt gekommen ist. Es folgte eine Abstimmung über den Namen des Jungtiers. Zur Auswahl standen die Namen Dunia, Phinda und eben Kibali. Alle hatten unterschiedliche Bezüge zur afrikanischen Heimat der Tiere, am rührendsten eigentlich Phinda. Es soll an die Gegend erinnern, in der ihr Vater lebt, den sie niemals kennenlernen wird, weil auch ihre Mutter ihn nie kennengelernt hat: Das Baby ist schließlich durch künstliche Besamung entstanden.

Bei manchen, unter anderem im Forum der "Wiener Zeitung", regte sich Unverständnis über die Namenswahl. Warum das Tier nicht einen Namen tragen könne, der aus ihrer neuen Heimat stammt. Babsi zum Beispiel.

Nun, weil das international Usus in Zoos ist, in Schönbrunn bleibt man dieser Linie schon länger treu. Gut, ein Orang-Utan namens Wladimir ist da vielleicht ein Ausreißer. Eine Geschichte hinter dem Namen ist auch wünschenswert. Aber Geschichten erzählen fairerweise auch die Namen des Berliner Zoos, der einst den wohl genialsten, politisch gar nicht korrekten Namen für ein Flusspferd erkor: Bulette. Die jüngste Eisbärin des Zoos hört auf den Namen Hertha - der lokale Fußballverein freut sich. Aber alle Kibali-Kritiker seien beruhigt. Es ist ja nicht gesagt, dass sie nicht einen wienerischen Spitznamen bekommt. Das kürzlich verstorbene Flusspferd Ali wurde von den Pflegern etwa "Bärli" genannt.