Experten beraten vor dem Sprung in die Selbständigkeit.
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Wien. Eine flexiblere Zeit- und Lebensgestaltung ist eines der Hauptmotive, um eine Firma zu gründen und sich selbständig zu machen. Doch vor allem, wer aus einem Angestelltenverhältnis heraus in die Selbständigkeit wechselt, hat mit den ungewohnten Arbeitszeiten zu kämpfen, sagt Martin Puaschitz, Jungunternehmer und Landesvorsitzender der Jungen Wirtschaft Wien.
Der heute 28-Jährige arbeitete schon als Student nebenbei als selbständiger IT-Dienstleister. Heute hat er ein Unternehmen mit sechs Mitarbeitern und braucht deshalb nicht ständig persönlich erreichbar sein. Das war aber auch schon anders. Puaschitz: "Die Kunden rufen oft zu den unmöglichsten Zeiten an, abends oder am Wochenende." Und bei den allmonatlich stattfindenden Jour-fixes der Jungen Wirtschaft – eine Netzwerkplattform für junge Unternehmer und Führungskräfte bis 40 – würde sich so mancher gegen 22 Uhr mit den Worten: "Ich muss noch arbeiten" verabschieden.
Jungunternehmer müssen sich aber nicht nur über die Umstellung ihres Lebensrhythmus Gedanken machen. Wie erstelle ich einen Businessplan? Wie gewinne ich erfolgreich Kunden? Was muss ich in puncto Rechnungswesen und Sozialversicherung beachten? Wie finanziere ich das Wachstum meines Unternehmens? Wie kann ich Social Media im unternehmerischen Alltag am besten einsetzen? Diese und noch viel mehr Fragen versuchen Experten auch heuer wieder beim traditionellen Jungunternehmertag in Wien zu beantworten, den die Junge Wirtschaft gemeinsam mit der Wirtschaftskammer Wien, der Bank Austria und der Wirtschaftsagentur Wien veranstaltet.
Der Event findet – bei freiem Eintritt – am 18. Oktober 2011 im Messe Wien Congress Center statt. Puaschitz, der den Jungunternehmertag gemeinsam mit Brigitte Jank, der Präsidentin der Wirtschaftskammer Wien, eröffnen wird, verspricht jede Menge Tipps von Fachleuten, praxisnahe Workshops, spannende Vorträge und intensives Networking.
Auch Mitarbeiter des Gründerservice der Wirtschaftskammer Wien werden anwesend sein. Bei ihnen kann man gleich vor Ort einen wichtigen Behördengang – die Gewerbeanmeldung – erledigen.
Das Klima für Unternehmensgründungen sei in Wien prinzipiell gut, sagt Puaschitz, dennoch: "Alles lässt sich verbessern." Aufholbedarf sieht er bei der Risikobereitschaft privater Investoren. Der Stellenwert von Business-Angels - vermögenden Personen, die jungen Unternehmen mit Eigenkapital, Managementerfahrung und Kontakten zur Seite stehen - und Venture Capital (Risiko- oder Wagniskapital) sei etwa in den USA viel höher als hierzulande. Dort werde Scheitern auch nicht gleich als Misserfolg gewertet. Puaschitz: "Wenn in Österreich jemand in Konkurs geht, wird er von allen Seiten bemitleidet. In den USA heißt es: Ist zwar blöd für dich gelaufen, aber gut, dass du es probiert hast!"
www.jungunternehmertag.com
www.jungewirtschaft.at
www.gruenderservice.at