Das "Aus" für die anonymen Sparbücher, das vom Nationalrat mit 1. November dieses Jahres fixiert wurde, habe in Tirol zu keinen großen Kapitalabflüssen geführt, sagte der Generaldirektor der Tiroler Sparkasse (TiSpa), Ernst Wunderbaldinger, gestern, Mittwoch, im Klub der Wirtschaftspublizisten.
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In der Filiale in Jungholz werden sogar kräftige Zuwächse aus dem In- und Ausland verzeichnet. In Vorarlberg hingegen "gehen auch kleine Anleger mit geringen Beträgen über die Grenze", berichtete der Chef der zweitältesten Sparkasse Österreichs aus dem Westen.
Unangenehm für die Banken sei, daß die wenigen Sparbücher mit Einlagen über 200.000 Schilling oftmals noch gesplittet werden, was hohe Kosten verursache. Zur Verringerung des Arbeitsaufwandes in den Geldinstituten sollen ab September neue Sparbücher mit Magnetstreifen auf den Markt kommen, mit denen die Kunden nicht mehr den Schalter aufsuchen müssen, sondern sich nach einer einmaligen Legitimation an einem Automaten selbst bedienen. Dies ist Teil der Kooperationsbestrebungen der Erste Bank und der Sparkassen.
Die Einbindung in den Sparkassensektor ist für Wunderbaldinger sehr wichtig: "Wir sind voll integriert und arbeiten in fast allen Gremien aktiv mit." Ohne den Verbund wäre es sehr schwer zu überleben, sagte er. Strategisch setze die TiSpa nach Jahren der Konsolidierung und Neuorganisation nun auf eine Vorwärtsstrategie. So soll in Vorarlberg ein Standbein in Form einer Beteiligung oder des Kaufs eines Instituts errichtet werden. Gemeinsam mit der Immorent AG wurde eine Leasingfirma mit Sitz in Bozen gegründet. Weiters hat sich die TiSpa mit knapp 5% an der in Zürich börsenotierten schweizerischen BT&T AG beteiligt, die in Firmen aus den Bereichen Telekom, Information, Medien und Entertainment investiert.