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Tiscover kauft 26% von NetHotels auf

Von Monika Jonasch

Wirtschaft

Durch die Beteiligung von Tiscover an NetHotels - über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart - decken die beiden Unternehmen laut eigenen Angaben nun 65% des europäischen Reisemarktes ab und sind in insgesamt 16 Ländern tätig. Sie vermitteln 150.000 Hotels mit etwa 5 Millionen Betten und werden gemeinsam ein Buchungsvolumen von geschätzten 430 Mill. Euro erwirtschaften. Die neu geschmiedete Verbindung bedarf allerdings noch der kartellrechtlichen Genehmigung.


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Gemeinsames Ziel sei es nun, innerhalb der nächsten fünf Jahre das größte Tourismusportal Europas zu werden, erklärte Tiscover-Vorstand Konrad Plankensteiner am Montag bei einer Pressekonferenz in Wien.

Das Online-Hotelreservierungssystem NetHotels ist auf die Business-to-Business-Schiene vor allem im Städtetourismus spezialisiert. Über sein System könnten mehr als 40.000 Hotels und andere touristische Leistungen wie Tickets, Städterundfahrten oder Fremdenführer gebucht werden, heißt es von Seiten NetHotels. Pro Jahr würden 80.000 Buchungen, vor allem Geschäfts- und Städtereise, abgewickelt.

Tiscover hat sich hingegen als Online-Plattform für europäischen Ferientourismus im Endkunden-Bereich profiliert.

Während NetHotels seine Buchungsspitzen im Sommerhalbjahr hat, profitiert Tiscover vor allem vom Wintertourismus - der 12. Jänner 2004 war der bislang stärkste Tag mit 1,8 Mill Zugriffen auf die Tiscover-Site.

Mit 70 Mitarbeitern setzte Tiscover im Vorjahr 7,4 Mill. Euro um, allerdings mit einem negativen Jahresergebnis von minus 390.000 Euro. Dieses Jahr will das Tourismus-Portal mit dem Kernmarkt Österreich beim Umsatz um 20% zulegen und damit "über 9 Mill. Euro" kommen, wie Plankensteiner meinte. Außerdem werde ein ausgeglichenes Ergebnis angestrebt.

Börsegang 2006 geplant

Tiscover steht derzeit zu 91% im Eigentum der Tirol Werbung, zu 3% ist die Bank Austria-Creditanstalt (BA-CA) beteiligt und zu 6% Swarovski. In den nächsten zwei Jahren will sich die Tirol Werbung jedoch auf einen Minderheitsanteil zurückziehen. Tiscover muss daher neue Investoren und neues Kapital suchen. "Für 2006 streben wir dann den Gang an die Wiener Börse an", meinte Plankensteiner.

Als Marschrichtung für eine weitere Expansion gab er an, primär in Europa wachsen zu wollen, Afrika und die USA würden jedoch auch bereits angeboten.