Der japanische Konzern braucht nach Abschreibungen dringend Geld.
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(ja) Am Anfang war die Begeisterung für das Geschäft mit Atomkraftwerken. Und Toshiba legte fünf Milliarden Dollar auf den Tisch, um die Sparte von Westinghouse zu übernehmen. Das war 2006. Fünf Jahre später kam Fukushima, und nach der Reaktorkatastrophe blieben die Kunden aus. Den Block 3 des Kernkraftwerks Fukushima, der am 14. März 2011 explodierte, hatte Toshiba gebaut.
Zuletzt musste der Konzern nach einer Fehlinvestition Milliarden aus dem US-Geschäft abschreiben. Nach dem Rekordverlust im vergangenen Geschäftsjahr aufgrund gefälschte Bilanzzahlen muss sich der Konzern von Teilen seiner Halbleitersparte trennen.
Erst soll das Kerngeschäft abgespalten werden, dann werde man rund 20 Prozent der Chip-Produktion für rund 1,6 Mrd. Euro abgeben, ließ das Unternehmen die Investoren und 190.000 Beschäftigten am Freitag wissen. Parallel dazu wird es zu Umstrukturierungen kommen. So dürfte das Geschäft mit Consumer-PCs gestrichen werden.
Insider nennen als Interessenten die Beteiligungsgesellschaften Silver Lake und Permira. Auch der Festplattenspezialist Western Digital, der mit Toshiba eine Fabrik in Yokkaichi betreibt, soll dinteressiert sein. Allerdings könnte das kartellrechtlichen Problemen führen, die den Deal verzögern. Toshiba will den Verkauf aber bis zum Abschluss des Geschäftsjahres Ende März realisieren.
Die Zeit drängt, weil die drohenden Abschreibungen Toshiba sonst finanziell handlungsunfähig machen könnten. Die Höhe der Belastung steht noch nicht fest. Es wird damit gerechnet, dass Toshiba die Summe am 14. Februar bekanntgeben wird.