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Am Donnerstagnachmittag wurde in Obertauern die Regierungskonferenz zum Thema Tourismus mit Experten-Arbeitskreisen unter der Leitung der Bundesminister Martin Bartenstein und Wilhelm Molterer sowie der Staatssekretäre Franz Morak, Mares Rossmann und Reinhart Waneck fortgesetzt. Bundeskanzler Wolfgang Schüssel, der die Diskussionen unter das Motto "Hinhören, mitmachen, unterstützen" gestellt hatte, sprach abschließend von "vielen beeindruckenden Ideen", die die Bundesregierung "bestmöglich" aufgreifen wolle.
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Aus den Diskussionen gingen vor allem Wünsche nach Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit der Betriebe über steuerliche Erleichterungen - bei nicht entnommenen Gewinnen oder der Umsatzsteuer(voraus)zahlung - und weitere Senkung der Lohnnebenkosten sowie Verbesserung der Finanzierungsmöglichkeiten und des Branchenimages hervor.
Für seinen Arbeitskreis resümierte Molterer: "Der ländliche Raum braucht den Tourismus". Die Stärken Landschafts-, Umwelt- und Lebensqualität wie auch "Personenqualität" der TourismusmitarbeiterInnen müssten um stärkere Kooperation zwischen Landwirtschaft und Gastronomie sowie mehr Vernetzung ergänzt werden. 80% der Europäer würden Gesundheit für sehr wichtig halten, aber nur 36% würden gesund leben, stellte Waneck fest. Für die Umsetzung des Schwerpunktes "Austria Wellbeing Destination of Europe" müssten Qualitätsstandards inklusive Qualifizierungsoffensiven im Gesundheitstourismus gesetzt werden. Bartenstein berichtete, dass es im Tourismus mehr offene Lehrstellen als Lehrstellensuchende gebe. Die Attraktivität der Jobs müsse - etwa durch neue Lehrberufe und modulare Ausbildungswege - gesteigert werden, zeigte er sich mit Rossmann einig. Probleme gebe es bei der Saisonverlängerung und Saisonnierkontingenten. Einen größeren Stellenwert der Kultur in der Tourismus-Werbung forderte Morak ein. Selbstbewusster sollten die Unternehmer mit der "Rentabilität des Schönen" umgehen.
Damit der Ganzjahrestourismus funktionieren könne, seien auch Infrastrukturverbesserungen notwendig: Zum einen im öffentlichen und privaten Verkehr, wie Ministerialrat Gerold Estermann für den erkrankten Infrastrukturminister Matthias Reichhold berichtete, zum anderen bei Öffnungszeiten von Museen oder Geschäften, wie Rossmann betonte. Marktforschung, Erschließung neuer Märkte, neuer Vertriebskanäle und -strategien müssten als Erfolgsfaktoren der Zukunft verfolgt werden, so Rossmann.