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Tourismus: Österreich zeigte sich krisenresistent

Von Christina Mondolfo

Wirtschaft

Der weltweite Tourismus kämpfe derzeit gegen erhebliche Probleme, doch Österreich erweise sich als erstaunlich resistent gegen Irak-Krieg, SARS und die allgemeine Weltwirtschaftskrise, sagte Wirtschaftsminister Martin Bartenstein am Freitag vor Journalisten.


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Und obwohl die abgelaufene Wintersaison ein kleines Minus bei den Nächtigungen aufweisen werde, sei er angesichts eines Plus von 3% beim Umsatz damit zufrieden. Laut den vorliegenden Zahlen für November bis März sank die Zahl der Nächtigungen zwar um 2%, die Umsätze stiegen dagegen um 1,9%.

Neben mehr Anstrengungen für die Stärkung des Städtetourismus - hier liege Prag mit 8,1 Millionen Ankünften bereits vor Wien mit 7,7 Millionen - forderte Bartenstein auch, die Chancen der EU-Erweiterung zu nutzen: Laut Wirtschaftsförderungsinstitut (Wifo) sei mit einem zusätzlichen Nachfragepotenzial von 200.000 Nächtigungen jährlich zu rechnen. Dabei könne Österreich bei Gästen aus den östlichen Nachbarländern besonders als Kurzurlaubs- oder Gesundheits- und Wellnessdestination punkten. Im Jahr 2002 habe Österreich seinen Marktanteil in Europa von 5,4 auf 5,8% verbessert, während Mitbewerber wie die Schweiz, Frankreich oder Spanien Anteile verloren hätten, sagte der Minister weiter. Erfreut zeigte sich Bartenstein auch über die Kollektivvertragseinigung für rund 153.000 Mitarbeiter im heimischen Hotel- und Gastgewerbe. Das zeige, dass Verhandlungen am Tisch besser funktionieren würden als auf der Straße.

Der Generalsekretär des Welttourismus-Verbandes, Francesco Frangialli, sieht im Tourismus trotz der derzeit schwierigen Situation weiterhin eine Wachstumsbranche. Er rechne weiterhin mit einer Marke von 1,5 Mrd. Ankünften, die sich aber von 2020 auf 2025 verschieben könnte. Reisen sei tief in der Gesellschaft verankert - egal ob geschäftlich oder privat. Trotz der Terroranschläge und der Wirtschaftskrise seien 2001 die Ankünfte weltweit nur um 0,5% zurückgegangen. 2002 hätten sie bereits wieder um 3,1% zugelegt, sagte Frangialli weiter. Reisende würden zwar vielleicht die Ausgaben kürzen oder die Destiantion ändern, aber nicht aufs Reisen verzichten.