Zum Hauptinhalt springen

Tourismus-Statistik: Zuwachsrate teilweise zweistellig

Von Jan Richard

Wirtschaft

Ungeachtet aller Schwierigkeiten und Probleme scheinen sich die neuen und künftigen EU-Staaten einen sicheren Platz auf dem hart umkämpften weltweiten Tourismusmarkt erkämpft zu haben. Die Zuwachsraten von heuer sind teilweise zweistellig und können sich sehen lassen. Diesen Schluss legen jedenfalls die bisher veröffentlichten statistischen Zahlen nahe.


Hinweis: Der Inhalt dieser Seite wurde vor 20 Jahren in der Wiener Zeitung veröffentlicht. Hier geht's zu unseren neuen Inhalten.

Polen, das schon im Vorjahr die Zahl der Einreisen um 2,7% auf 52,1 Millionen steigern konnte, darf auch heuer auf ein gutes Ergebnis hoffen: Schon im 1. Quartal 2004 wurden 11,5 Millionen Einreisen registriert - um 19 Prozent mehr als im vergleichbaren Zeitraum 2003 und um 10,2 Prozent mehr als 2002. Der Tourismus steuert in Polen etwa 4,6 Prozent zum BIP bei.

In der Tschechischen Republik soll es heuer, laut den Schätzungen der tschechischen Tourismusbehörde, einen Zuwachs von 10 bis 12 Prozent gegenüber 2003 geben. Die Einkünfte aus dem Fremdenverkehr beliefen sich 2003 auf 100 Milliarden Kronen (rund 3 Milliarden Euro), was wertmäßig etwa 7 Prozent der tschechischen Exporte entspricht.

Die Slowakei, wiewohl landschaftlich schön und sehenswert (man denke nur an die Hohe Tatra) und kulturell reich (etwa das Zipser Gebiet) kann mit den anderen neuen EU-Staaten im Tourismus nicht mithalten. Zwar haben durchschnittlich ab den späten 90er-Jahren jedes Jahr eine halbe Million ausländische Gäste das kleine Land zwischen Donau und Tatra besucht, aber es gibt kaum Steigerungsraten.

Ungarn scheint nach zwei Jahren der relativen Flaute im Fremdenverkehr wieder auf den touristischen Wachstumspfad zurückzukehren. Insgesamt reisten 2003 rund 31,4 Millionen Urlauber ins Land der Magyaren ein (2002: 31,7 Mio.) und heuer könnte es zu einer moderaten Steigerung kommen.

In Slowenien boomt vor allem der Wellness-Tourismus. Allein im Juni dieses Jahres gab es um 22,6 Prozent mehr Besucher als 2003 in den slowenischen Heilbädern und Kurorten. Laut Angaben der slowenischen Nationalbank nahmen die Einkünfte aus dem Tourismus im ersten Halbjahr um 6 Prozent gegenüber den Vergleichszeitraum des Vorjahres zu. Bei den Nächtigungszahlen insgesamt hofft man auf einen mindestens zwei- bis dreiprozentigen Zuwachs.

Kroatien, ein Land mit langer Fremdenverkehrs-Tradition, befindet sich wieder im Aufwärtstrend. 2003 sind 8,87 Millionen Touristen nach Kroatien gekommen, um 7% mehr als 2002. Heuer rechnet man mit einem moderaten Zuwachs.

Im ersten Halbjahr dieses Jahres hat es in Bugarien einen Zuwachs an einreisenden ausländischen Gästen von 21 Prozent gegeben. Zwischen Jänner und Juli kamen 2,2 Millionen ausländische Gäste, wobei Griechen (fast 50%), Deutsche und Engländer den Hauptteil stellten. Die Einnahmen beliefen sich in den ersten fünf Monaten auf 412,8 Millionen Euro, ein Zuwachs von mehr als 30 Prozent gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres und 12 Prozent mehr als im Budget veranschlagt.

Rumänien konnte im vergangenen Jahr aus dem Tourismus 780 Millionen Dollar erwirtschaften, ein Zuwachs von 14 % gegenüber 2002. Die Zahl der Gäste betrug 5,6 Millionen (darunter 1,1 Millionen aus dem Ausland), das entspricht einem Zuwachs von 15,5 Prozent. Für heuer rechnet das Tourismus-Ministerium mit mindestens 10 Prozent mehr ausländischen Touristen.