Was haben Gilbert Oralnig, Ingo Toyboy und Mister Handjob gemeinsam? - Ö1. Wie bitte? Schlüpfrigkeiten wie diese prägen seit November den Sonntag Morgen ab 9.30 Uhr - zum Glück nur für eine halbe Stunde. Dort, wo drei Jahrzehnte lang der "Guglhupf" solides Polit-Kabarett servierte, nervt nun "Welt Ahoi". Schon das Motto der siebten Sendung am vergangenen Sonntag - "Soll an Einkaufssamstagen Rettungsfolter erlaubt werden?" - ließ Schlimmes erahnen. In einer als Satire getarnten Kärnten-Abrechnung wandelten die "Welt Ahoi"-Macher danach auf den "Tötet-Haider"-Spuren ihrer Brüder im Geiste Stermann und Grissemann.
Hinweis: Der Inhalt dieser Seite wurde vor 15 Jahren in der Wiener Zeitung veröffentlicht. Hier geht's zu unseren neuen Inhalten.
Da Letztere sich mit dem Aufruf gröbere Schwierigkeiten zwischen Staatsanwalt und (kurzfristigem) ORF-Verbot eingehandelt hatten, tarnte "Welt Ahoi" seine Beleidigungen mit einem "Dementi": Man wolle " nicht mit der tausendsten klischeehaften Sendung langweilen über ein ach so selbstverschuldet bankrottes Bundesland mit hoher Arbeitslosigkeit, in dem schwerst alkoholisierte Verkehrssünder unter tatkräftiger Komplizenschaft des öffentlich-rechtlichen Rundfunks zu Heiligenfiguren stilisiert werden, damit eine als politische Partei getarnte quasi mafiöse Organisation sich weiter ungestraft an öffentlichem Eigentum bereichern kann" . (Originalton: http://oe1.orf.at) Nein, das wollte man nicht (unerwähnt lassen), und stellte stattdessen Vertreter " recht extremer Minderheiten Kärntens" vor - wie genannten Mr. Handjob oder eine "Ordensschwester und Mätresse", die in dritter Generation homosexuell ist und sich mit Vermehrung schwer tut.
Zum Glück gibt es Alternativen - etwa Sonntags länger schlafen und dann um 11 Uhr Ex-Nachtfalken Hans Krankl auf 88,6 hören. Der hat nämlich den Blues. Und den Rock noch dazu.