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Trafikanten fordern Aktionen gegen Zigarettenschmuggel

Von Franz Steinbauer

Wirtschaft

Schaden für die heimischen Händler. | 3 Mrd. Zigaretten nicht legal gekauft. | Wien. Einen Verdienst-Entgang der Trafikanten von rund 62 Mio. Euro pro Jahr beklagte gestern, Dienstag, in einer Pressekonferenz der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ) Peter Trinkl, der Obmann der Tabaktrafikanten. Schuld sei der große Anteil der Schmuggelware in Österreich. Laut Trinkl könnte es rund 1000 Trafikanten-Jobs mehr geben, wenn die Behörden den Schmuggel stärker bekämpften.


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17 Mrd. Zigaretten

Trinkl sagte, dass rund ein Fünftel (3 Mrd. Stück) aller in Österreich gerauchten Zigaretten nicht versteuert werden, weil es sich um geschmuggelte Ware handelt. Insgesamt rauchen die Österreicher pro Jahr 17 Mrd. Zigaretten. 13 Mrd. davon werden laut Trinkl legal verkauft, 1 Mrd. wird legal importiert. Trinkl warnte vor Verhältnissen wie in der Ex-DDR, wo rund ein Drittel der Zigaretten geschmuggelte seien. Herwig Heller von der Abteilung für Betrugsbekämpfung im Finanzministerium sagte, dass die Fahnder bei Lastwagen mobile Radargeräte verwendeten, um Zigarettenverstecke zu finden. Auch Spürhunde würden eingesetzt.

Gesundheit in Gefahr

Heller wies auf Gesundheitsschäden durch gefälschte Glimmstengel hin. Immer mehr Zigaretten - ein Drittel der illegalen Zigaretten, also rund 1 Mrd. - seien gefälschte Ware, sagte Heller. Laut einer englischen Studie enthielten gefälschte Zigaretten sehr viele Schadstoffe. "Auch Rattenkot und Plastikteile sind bei Labortests in gefälschten Zigaretten festgestellt worden", erklärte Heller. Für eine Stange, die man illegal einführt oder von einem Hehler kauft, müsse man rund 40 Euro an Steuern und Strafe zahlen, sagte Heller.