Zum Hauptinhalt springen

Tragisches, allenthalben

Von Stefanie Holzer

Kommentare

Hinweis: Der Inhalt dieser Seite wurde vor 22 Jahren in der Wiener Zeitung veröffentlicht. Hier geht's zu unseren neuen Inhalten.

Im Programm stand "deutsche Tragikomödie", das klang, na ja, nicht wirklich animierend. Allerdings spielte Ruth Drexel in "Ein Sommertraum", den ZDF-Fernsehfilm der Woche. Und es scheint, als ob sie wie ein schauspielerischer Midas alles, was sie anrührt, mit dem Glanz der Qualität erfüllte. Höchstwahrscheinlich werden alle Bücher auf die Drexel umgeschrieben, wenn sich abzeichnet, dass sie gewillt ist, mitzumachen. Drexel verbindet Stadt und Land, Alt und Jung.

Vielleicht sollte man Ruth Drexel fragen, ob sie die Rolle einer Alt-Bäuerin interessiert, die zuschauen muss, wie ihre Viecher umgebracht werden, weil man nicht weiß, was man sonst tun soll. Denn der erste BSE-Fall in Österreich bringt wieder einmal zutage, dass sich vor den Augen aller ein Kuriosum abspielt. Der BSE-Experte in der ZiB 2 sagte, dass kein mit Tiermehl verunreinigtes Futter auf dem Hof gefunden wurde, womit er dem Bauern unterstellte, dass er früher solches gefüttert haben könnte. Das bedeutet, dass der Experte der Auffassung ist, das Tiermehl sei Ursache für diese Hirnkrankheit. Dann sagte er allerdings, die Ursache für die Infektion könne auch anderswo, nämlich bei den so genannten Milchaustauschern in der Kälberaufzucht liegen. Zur Sicherheit der Konsumenten würden, und hier ist die logische Fallgrube, alle Tiere auf dem Hof geschlachtet und der Hof desinfiziert. Zwar weiß man nicht, wie die Ansteckung vonstatten geht, aber damit irgendetwas geschehen ist, bringt man einfach alle Tiere um. Wissenschaftlich in der üblichen Definition erscheint dieser Vorgang nicht.