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Transitgegner blockieren die Inntalautobahn

Von WZ Online

Politik

Die Inntalautobahn (A12) ist am späten Freitagvormittag bei Vomp im Unterinntal von der Gendarmerie wegen einer Bürgerversammlung des Transitforums Austria gesperrt worden.


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Der Pkw-Verkehr wurde über Bundesstraßen umgeleitet. Lkw mussten am Pannenstreifen der Autobahn die Dauer der Sperre abwarten. Die Umleitung der Fahrzeuge erfolgte über die Tiroler Bundesstraße zwischen den Anschlussstellen Schwaz und Vomp. Da der Verkehr durch das Stadtgebiet von Schwaz geführt wird, dürften Rückstaus unvermeidlich sein. Auf der Strecke besteht ein Lkw-Fahrverbot. Busse sind von dem Verbot ausgenommen.

Bei der diesjährigen Kundgebung der Transitgegner stehen vor allem gesundheitliche Auswirkungen des Schwerverkehrs im Vordergrund. Nach deutlichen Transitsteigerungen im vergangenen Jahr am Brenner um 22 Prozent soll es in den ersten vier Monaten dieses Jahres auf dieser Strecke nach Angaben von Verkehrsminister Hubert Gorbach neuerlich zu Zunahmen gekommen sein.

Unter Hinweis auf die WHO verweisen Transitgegner auf 2.400 vorzeitige Todesfälle pro Jahr wegen Verkehrsabgasen in Österreich, 288.000 in der EU. Neben Gesundheitsthemen steht auch der Arbeitsmarkt im Mittelpunkt der Veranstaltungen.

Verkehrsminister Hubert Gorbach (BZÖ) und Tirols Landeshauptmann Herwig van Staa (V) haben Verständnis für die Besucher der Transitblockaden gezeigt, ihre eigene Teilnahme ausgeschlossen und neuerlich auf die Bemühungen der Politik verwiesen, das Transitproblem lösen zu wollen. Bei einer gemeinsamen Pressekonferenz am Freitag in Innsbruck berichtete der Minister von weiteren Steigerungen im Lkw-Verkehr am Brenner in den ersten vier Monaten dieses Jahres. Eine Lösung sei der Brennerbasistunnel, für den er die Weichen so stellen wolle, dass das Projekt auch nach seinen Abgang realisiert werden könne.

Die Politik habe keinen Platz auf der Straße, Blockaden allein seien keine Lösung, sagten Van Staa und Gorbach. Der Minister verwies auf die bereits im Bau befindliche Unterinntaltrasse. Durch gemeinsame Anstrengungen sei es gelungen, auch die EU von der Wichtigkeit des Brennerbasistunnels zu überzeugen. 450 Mio. Euro seien für den so genannten "Quickstart" des Projektes vorgesehen, 50 Prozent werde die EU bezahlen. Die formelle Entscheidung werde "spätestens im Frühherbst" dieses Jahres fallen, versicherte Gorbach.