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Transparenz sieht anders aus

Von Matthias Nagl

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Es mag ein äußerst zufälliger Zufall sein, dass João Havelange nach eine langen, langen Funktionärskarriere gerade in jener Woche aus gesundheitlichen Gründen zurücktritt, in der das IOC-Exekutivkomitee über Sanktionen gegen den Brasilianer entscheidet.

Es geht, wie in jüngster Zeit im internationalen Sportbusiness nicht unüblich, um den Empfang von Schmiergeldern.

Dabei ist es im Moment gar nicht so entscheidend, ob die Vorwürfe stimmen oder nicht. Denn der Zeitpunkt von Havelanges Rücktritt scheint vor dem Hintergrund der Ermittlungen des IOC wie ein Schuldeingeständnis.

Gegen diese schiefe Optik gäbe es ein einfaches Gegenmittel: Havelange könnte trotz seines Rücktritts das Urteil der IOC-Exekutive veröffentlichen lassen. Das wird jedoch nicht passieren. Denn wäre dem 95-Jährigen eine Aufklärung der Affäre wichtig, hätte er schon viel früher und einfacher dafür sorgen können.