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Gute Werbung ist die Kunst der Illusion. Zu oft aber ist sie nur eine Illusion, wie ein Blick in den Fernseher nicht nur in verbarbarakarlichter Form demonstriert. Träume sind ja auch Schäume, könnte man jetzt sagen - aber apropos Schaum!
Eine Brauerei aus dem Mosttrinker-Bundesland ob der Enns, die längst vom niederländischen Wasserbierkonzern auf Ex geschluckt wurde, hat von ihren Propagandaverbündeten zumindest eine originelle Idee auf den Tisch gestellt bekommen. "Trip To The Lake" heißt der Spot, der uns vier in bester Feierlaune befindliche Jungmänner auf dem Weg in die Auszeit vorstellt. Wie die solche aussehen könnte, wird in drei Episoden erklärt: Das Auto geht ein, unsere Freunde werden damisch und vermöbeln zwecks klassisch männlicher Krisenbewältigung ihr unschuldiges Gummiboot. Vollbusige, barfüßige Sirenen lauern ihnen am Steg mit einladenden Gesten auf. Oder aber die wilden Kerle drohen im nachtschwarzen Endzeitszenario einer Seenot zu kentern.
Quell der Szenen sind die Vermutungen von Vätern, Freundinnen und Müttern der Protagonisten, wie ein solches Männerwochenende wohl aussehen könnte. Am Ende wird klargestellt, dass in Wahrheit bloß am Seeufer Hopfentee schnabuliert wurde.
Das ist natürlich Unfug und Käse. Wir erzählen das zuhause nur so, um keine Trennungsgründe zu liefern oder enterbt zu werden. Und überhaupt. Ein Kühlschrank für den Nachschub steht auch nie herum, wenn man ihn einmal braucht!