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Trauma durch Seriendreh

Von Christina Böck

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Emilia Clarke hat "Game of Thrones" einiges zu verdanken. Ja, sie ist mit der Serie berühmt geworden. Aber vor allem hat sie gelernt, nicht mehr zu allem ja zu sagen. Vor allem, was den Dreh von Sexszenen angeht: "Heute streite ich mich auch am Set mit dem Regisseur über den Grad an Nacktheit, der nötig ist. Und sage: ,Nein, die Decke bleibt oben.‘ Und wenn der dann sagt: ,Aber du willst doch deine ,Game of Thrones’-Fans nicht enttäuschen‘, dann antworte ich: ,Fuck you!‘"

Diese Einstellung kommt nicht von ungefähr. Mittlerweile haben bereits mehrere Frauen, die bei der Fantasy-Serie mitgespielt haben, berichtet, dass die Dreharbeiten keineswegs ein Vergnügen waren. Eine spricht gar von "Folter". In "Game of Thrones" gibt es nicht wenige Vergewaltigungsszenen, und sie dürften allesamt wenig einfühlsam gedreht worden sein. Clarke wurde heulend und nackt alleine sitzen gelassen. Die Regisseure dürften bei Schauspielerinnen, die neu im Geschäft waren, deren Unerfahrenheit ausgenutzt haben. Nur etablierte Kollegen wie Jason Momoa, der Clarke etwa einen Bademantel organisierte, oder Natalie Dormer, die offen sagte, dass sie sich unwohl fühlt bei der Sexszene mit einem 16-jährigen Kollegen, wurden von den Serienmachern angehört.

Nun ist "Game of Thrones" kein Ponyhof, kann man sagen. Aber gerade wenn man schon weiß, dass heftige Handlung produziert wird, sollte man auch darauf achten, dass die Produktion die Beteiligten nicht auf Jahre traumatisiert.