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40 Millionen Menschen weltweit sind HIV-positiv. Fünf Millionen infizierten sich in diesem Jahr neu. Heuer starben drei Millionen Aids-Patienten an der Immunschwächekrankheit. weiterhin hat Aids Afrika südlich der Sahara fest im Griff. Der Virus breitet sich aber auch in Asien und Osteuropa weiter aus. Die UNO-Organisation UNAIDS warnte gestern, wenige Tage vor dem Welt-Aids-Tag am 1. Dezember, angesichts der Zahlen vor zu wenig Vorsicht in den Industrieländern.
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"Die Aids-Epidemie breitet sich weiter aus - wir haben den Höhepunkt noch nicht erreicht", betonte Dr. Peter Piot, UNAIDS-Vorsitzender. "Mehr Leute als je zuvor haben sich heuer mit dem HI-Virus infiziert und mehr Leute als je zuvor sind daran gestorben." In Afrika sei Aids die Todesursache Nummer eins, weltweit Nummer vier, so Piot.
"Einzelne Regierungen und der Welt-Fonds zur Bekämpfung von Aids, Tuberkulose und Malaria haben bedeutende neue Geldversprechungen gemacht. Doch die Epidemie setzt ihren tödlichen Marsch um den Globus fort. Im vergangenen Jahr haben sich pro Minute zehn Menschen neu infiziert", stellte UN-Generalsekretär Kofi Annan fest.
Unter den 40 Millionen HIV-positiven Menschen weltweit befinden sich Schätzungen zufolge auch 2,5 Millionen Kinder unter 15 Jahren. In Botswana und Swaziland sind schon fast 40 Prozent der Einwohner HIV-positiv. In Osteuropa und Zentralasien sind 1,5 Millionen Menschen infiziert. Allein heuer gab es in diesen Regionen 230.000 Neuinfektionen.
Keine Entwarnung bezüglich Aids gibt es aber auch für die Industriestaaten, wo derzeit rund 1,6 Mio. HIV-Positive leben. Laut UNAIDS geht dort zwar weiterhin die Zahl der an der Immunschwäche Verstorbenen zurück, doch es gibt auch Anzeichen für eine gegenläufige Entwicklung bei den Infektionen.
Auf einen zunehmenden Verlust des Risikobewusstseins in den westlichen Industriestaaten deutet laut UNAIDS auch noch eine andere Entwicklung hin: "Der Wiederanstieg der Zahl anderer sexuell übertragbarer Krankheiten in Australien, Japan, Westeuropa und den Vereinigten Staaten deutet auf eine Wiederkehr von Hochrisiko-Verhalten beim Sex hin." Das wird auch durch eine neue Studie bestätigt, die von der Kondom-Firma Durex durchgeführt wurde.