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Treibacher: Marktführer auf Expansionskurs

Von Peter Kantor

Wirtschaft

Der Umsatz dürfte im laufenden Jahr die 3-Milliarden-Schilling-Grenze übersteigen, aber das interessiere ihn nicht, stellt Treibacher-Chef Reinhard Iro klar. "Wir sind nicht mengen- und volumensgläubig, sondern konzentrieren uns bei allem, was wir tun, auf Nischen."


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Die Strategie des Managements scheint aufzugehen. Nach dem Verkauf der Treibacher von Wienerberger an die deutsche Finck-Gruppe im September des vergangenen Jahres gehen die Geschäfte der Gruppe besser denn je. "Das Ergebnis des Vorjahres dürften wir heuer leicht übertreffen und das, obwohl die Rahmenbedingungen, etwa bei Legierungen, schärfer geworden sind", sagt Iro. Der Return on Capital employed (ROCE) spricht da eine deutliche Sprache: Er schwankte im Zeitraum 1997 bis 2000 zwischen 17% und 40%, womit Treibacher als sehr profitabel gelten kann.

Für das Jahr 2002 ist Iro nicht ganz so optimistisch. Die Verkaufspreise bei Ferrolegierungen seien rückläufig, und auch die Stahlkonjunktur sei gebremst. Mit laufenden Rationalisierungen soll der Mitarbeiterstand von 550 (1990 waren es noch 900 Personen) gehalten werden. Auch eine Beteiligung könne bald spruchreif sein, erklärt Iro, will sich aber nur vage auf einen im osteuropäischen Raum anvisierten Betrieb festlegen.

Chemie und Umwelt

Der Umweltaspekt ist für Treibacher schon längst ein zentraler. Während im jährlichen Schnitt 50 bis 60 Mill. Schilling in Aufwendungen für den Umweltschutz fließen, wurden heuer schon 70 Mill. Schilling alleine in eine neue Abwasserentsorgungsanlage investiert. "Wir genieren uns nicht für unsere Schlote", sagt Alleinvorstand Reinhard Iro selbstbewusst. In den vergangenen 10 Jahren habe Treibacher 1 Mrd. Schilling in Umweltschutzmaßnahmen gesteckt, sodass bei Verbrennungsprozessen wie bei pulvermetallurgischen und nasschemischen Prozessen die Schadstoffemissionen auf ein Minimum beschränkt werden.

Die neue "State of the Art"-Produktionsanlage für die neue Treibacher-Innovation Molyquick setzt auch in diesem Bereich Akzente: "Was beim Auto noch eine Vision ist, reiner Wasserdampf als Abgas, haben wir im neuen Verfahren bereits realisiert", erklärt Walter Ulbing, Oberster Controller und PR-Chef bei Treibacher in einer Person, stolz.

Erstmals sei damit auch das "eherne" Gesetz durchbrochen worden, die metallurgisch-chemische Produktion wäre ohne Rückstände nicht möglich, denn bei der Molyquick-Produktion entstehe keine einzige Tonne Abfall.