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Trendwerk bald auch in Ungarn

Von Sissi Eigruber

Wirtschaft

Rund 2.000 Langzeitarbeitslose haben vergangenes Jahr dank der Vermittlung des gemeinnützigen Vereins Trendwerk zumindest für einige Monate Arbeit gefunden. "Insgesamt 52 bis 53% der Personen werden schließlich vom Partnerunternehmen fix übernommen", berichtet der Obmann von Trendwerk, Hermann J. Zemlièka, im Gespräch mit der "Wiener Zeitung". Der Verein fungiert als Arbeitskräfteüberlasser - das erfolgreiche Konzept soll nun auch in Ungarn verwirklicht werden.


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In Österreich kommen die Mittel für die Arbeit von Trendwerk vom Arbeitsmarktservice (AMS) und dem Europäischen Sozialfonds (ESF). Der Aufbau von Trendwerk in Ungarn läuft über ein Interreg-Programm und wird vom österreichischen Wirtschaftsministerium kofinanziert. Trendwerk Österreich betreut den Aufbau des Projekts bis 2006, dann übernehmen lokale Projektträger die operative Tätigkeit.

"Zu uns kommen schwer und schwerstvermittelbare Menschen in allen Altersgruppen. Von der Hausfrau, die noch 15 Jahre nach den Kindern zu Hause war und jetzt geschieden ist bis zum gekündigten 52-jährigen Werkzeugschlosser, aber auch Suchtkranke", erklärt Zemlièka. Wenn die Leute vom AMS an Trendwerk verwiesen werden, sind sie schon mindestens ein Jahr lang arbeitslos. Es gebe auch Leute die schon seit 12 Jahren keinen Job mehr haben. Aus solchen Situationen heraus wieder einen Job zu finden, ist extrem schwierig.

Trendwerk arbeitet mit rund 900 Partnerunternehmen aus den verschiedensten Branchen zusammen. Die Arbeitslosen werden bei Trendwerk beschäftigt und dann einem Betrieb für maximal 9 Monate überlassen. Die Arbeitnehmer bekommen je nach Tätigkeit den jeweiligen Kollektivvertragslohn bezahlt. Das Leasingentgelt für den Arbeitgeber liegt deutlich unter Marktpreis und auch deutlich unter den Kosten, die während einer Anstellung anfallen. Mindestens ein Drittel der Lohn- und Lohnnebenkosten zahlen die Unternehmen - der Rest kommt aus der Förderung. "Aber oft fallen die Leute wieder raus. Dann gibt es Stehzeiten und damit Vollkosten für das AMS, das generell die Verlustabdeckung für Trendwerk zahlt", beschreibt Zemlièka das System.