OMV und Exxon beteiligen Romgaz an Schwarzmeer-Explorationsgebiet.
Hinweis: Der Inhalt dieser Seite wurde vor 11 Jahren in der Wiener Zeitung veröffentlicht. Hier geht's zu unseren neuen Inhalten.
Bukarest. Die rumänische OMV-Tochter Petrom und der US-Energiekonzern ExxonMobil wollen den staatlichen rumänischen Gasproduzenten Romgaz mit ins Boot bei der Erforschung von Gas- und Ölvorkommen im Schwarzen Meer nehmen. Die beiden Mineralölkonzerne unterzeichneten eine Vereinbarung mit Romgaz, die dem rumänischen Gasunternehmen die Option auf eine zehnprozentige Beteiligung an der Exploration und potenziellen Nutzung des "Midia Deep"-Feldes einräumt, das an den weit bekannteren "Neptun"-Block" und dessen Gasvorkommen in Höhe von 42 bis 84 Milliarden Kubikmeter angrenzt. Der "Neptun-Block" und dessen Sensationsgasfund bleiben allerdings tabu.
Für Romgaz gilt die Beteiligungsoption allerdings erst, wenn die Übertragung der Bohr- und Förderrechte am Gasfeld an die OMV und Exxon erfolgt ist. Beide Konsortialpartner hatten letzten Herbst 85 Prozent des "Midia"-Blocks von der kanadischen Firma Sterling Resources gekauft.
Die Vertragsunterzeichnung fand in Anwesenheit von Ministerpräsident Victor Ponta statt, der sich anschließend hochzufrieden zeigte: Nach zweimonatigen Verhandlungen gebe es nunmehr eine "korrekte Beteiligung" des staatlichen Gasproduzenten an den Explorationen. Das "Midia"-Feld sei eine "strategische Option" seiner Regierung gewesen.
Petrom-Chefin Mariana Gheorghe erklärte, dass die OMV-Tochter Rumäniens energetische Ziele auch weiterhin nach Kräften unterstützen wolle. Kein Blatt vor den Mund nahm sich indes der Exxon-Vertreter: Offshore-Probebohrungen würden große Investitionsrisiken voraussetzen, daher seien Stabilität und Berechenbarkeit im Fiskalbereich für Investoren ausschlaggebend, sagte John Knapp in Anspielung auf die von der Regierung Ponta jüngst eingeführten Sondersteuern für Energieunternehmen.
Die rumänische Wirtschaftspresse zeigte sich von Pontas Verhandlungsgeschick wenig beeindruckt: Vom Kuchen des Gasfundes im "Neptun"-Block habe er sich letztlich nichts abschneiden können. Nun bleibe abzuwarten, ob die Romgaz-Beteiligung ausreicht, um der OMV ab 2014 weiterhin günstige Lizenzgebühren und Förderabgaben einzuräumen, so der Analystentenor.