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Die Angst vor einer weltweiten Depression in Folge der Finanzkrise in Rußland und den schweren Börsenturbulenzen der letzten Zeit ist nach Ansicht des renommierten US-Ökonomen Rudi Dornbusch, | Professor am Massachusetts Institute for Technology, völlig unbegründet.
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In einem Vortrag bei einem Presseseminar der Deutschen Börse AG am Donnerstagabend begründete der Wirtschaftswissenschafter seinen Optimismus vor allem auf dem stabilen Wirtschaftswachstum der
USA. Er sehe für die größte Wirtschaftsnation der Welt angesichts der niedrigen US-Inflationsrate (unter 2%) keinerlei Gefahren einer Rezession. Zudem würden auf Jahre hinaus Haushaltsüberschüsse
("Jeder arbeitet und zahlt Steuern") prognostiziert, für Dornbusch ein weiteres sicheres Indiz für seine positive Sicht der Zukunft. Auch für Europa seien die Aussichten langfristig sehr gut,
betonte Dombusch. Er ist sogar überzeugt, daß sich Europa in den kommenden 15 Jahren an die Weltspitze vorarbeiten werde. Dem Euro sei das allerdings nicht zu verdanken. Die Währungsunion bringe
nicht viel Neues, Dornbusch schreibt die Erfolge dem europäischen Unternehmergeist zu. Nur schlechte Nachrichten kämen hingegen vom "Rest" der Welt, wobei Dombusch Japan als viel wichtiger
beurteilt als Rußland. Der schlechteste Job der Welt sei derzeit der des Finanzministers von Japan. Wie die Krise gemeistert werden könne, sei unklar. Weitaus optimistischer ist Dornbusch für China,
Rußland drohe hingegen erneut eine Hyperinflation wie vor einigen Jahren. Obwohl Asien in den nächsten fünf Jahren insgesamt nur sehr wenig zum Wachstum der Weltwirtschaft beitragen werde, wird es
nach Ansicht von Dornbusch dennoch insgesamt weiter nach oben gehen, und auch die Börsen würden sich letztendlich wieder erholen.