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Trotz Pechsträhne Vorteil für den LASK

Von Christian Mayr

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WZ  Christian Mayr
WZ  Christian Mayr
© Wiener Zeitung

Es ist schon gewaltig viel, was in den vergangenen Tagen auf den LASK hereingebrochen ist: Nach dem kometenhaften Aufstieg aus den Untiefen der rot-weiß-roten Amateurklasse zum Vizemeistertitel inklusive einem fast kitschigen Europacup-Märchen kommt es nun ausgerechnet vor dem Spiel des Jahrhunderts gegen Manchester United für den oberösterreichischen Traditionsklub knüppeldick.

Zunächst folgte im ÖFB-Cup-Halbfinale - den ersten Titel seit 55 Jahren vor Augen - das bittere Aus in Salzburg; dann zog sich der Schlüssel- und Teamspieler des Tabellenführers, Thomas Goiginger, in Mattersburg - ohne Fremdeinwirkung - einen Kreuzbandriss zu, der die Mannschaft ob dieser kleinen Tragödie regelrecht schockte; doch was sind solche Tiefschläge schon angesichts weltweiter Virusängste, die letztlich nur zwei Tage vor dem vielleicht einmaligen Heimduell gegen einen Weltklub wie Manchester United zu einer Geisterkulisse geführt haben?

Statt Tollhaus, Hexenkessel und nie dagewesener Gugl-Atmosphäre wird man sich am Donnerstag eher in der Landesliga denn einem Europa-League-Achtelfinale wähnen. Doch wer jetzt glaubt, der LASK würde damit seiner einzigen Chance, nämlich des Heimvorteils, beraubt werden, der liegt womöglich falsch. Denn vor (fast) leeren Rängen zu spielen, kennen die schwarz-weißen Akteure von der heimischen Bundesliga gewiss besser als die Stars der Red Devils, die in der Premier League stets vor Zig-Tausenden Menschen auflaufen. Auch wenn jedem Fan und Spieler angesichts leerer Ränge das Herz blutet - sportlich könnten die LASKler von dieser ungewohnten Situation sogar profitieren. Zumal damit gerechnet werden muss, dass auch United im Rückspiel in Old Trafford ohne Fan-Unterstützung auskommen muss.