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Auslagerung oder Verlegung im Haus. | Nur Uni Graz von Ausfällen betroffen. | Wien. 14 Lehrveranstaltungen waren es an der Universität Wien gestern, Dienstag, die wegen der anhaltenden Proteste verlegt werden mussten. Das Audimax und der C1 am Uni-Campus im Alten AKH sind aufgrund der Besetzung nach wie vor für den Regel-Lehrbetrieb nicht verwendbar. "Es ist uns sehr wichtig, trotz der Proteste unserer Kernaufgabe, nämlich dem Lehrbetrieb, nachzugehen", heißt es aus dem Rektorat. Was durch die Auslagerung der "großen" Vorlesungen, die planmäßig im Audimax oder C1 stattfänden, den Umständen entsprechend gut gelungen sei.
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Als Ausweichräumlichkeiten dienen das Austria Center Vienna und die Messe Wien. Beschwerden seitens der Studenten würden im Rektorat keine einlangen. Man gehe deshalb davon aus, dass sie mit der "Auslagerungs-Lösung" zufrieden seien. Die Kosten dieser betrügen allerdings 20.000 Euro täglich, weshalb man im Rektorat auch mit der Form - nicht mit den Inhalten - des Protests nicht einverstanden sei. Um weitere Kosten zu vermeiden, hofft man dort nun, zumindest die Aufgabe der Besetzung im C1 bald erwirken zu können. Gespräche dazu sind mit der ÖH laut Rektorat gerade im Gange.
Den Vorwurf, dass den C1-Besetzern am Wochenende die Heizung und das Warmwasser abgedreht wurden, um dessen baldige Freigabe zu erwirken, weist man im Rektorat jedenfalls entschieden zurück: "Wir heizen in vorlesungsfreien Zeiten prinzipiell nicht. Das hat nichts mit der Besetzung zu tun."
Frei von Vorlesungs-Ausfällen ist auch der Lehrbetrieb an den Universitäten Linz und Salzburg. In Linz, wo ein Hörsaal mit einer Kapazität von rund 500 Personen besetzt ist, könnten dem Rektorat zufolge alle Lehrveranstaltungen planmäßig in anderen Räumen des Hauses stattfinden.
Adäquate Ersatzräume
Stark frequentierte Vorlesungen würden auf zwei kleinere Räume aufgeteilt und mittels Videokonferenz übertragen. Auch in Salzburg funktioniere die Verlegung im Haus gut, weshalb es zu keinen Ausfällen oder Zusatzkosten käme, wie das Rektorat dort informiert. Nur zu einer geringen Anzahl an Vorlesungsausfällen kam es bisher auch an der Uni Innsbruck. Dort ist die "Sowi-Aula" seit vergangenem Donnerstag besetzt.
Zu Beeinträchtigungen kommt es allerdings an der Uni Graz, wo drei Hörsäle unter Besetzung stehen. Nach Angaben der Pressestelle sind 80 Lehrveranstaltungen betroffen. Im Moment wird versucht, adäquate Ersatzräume zu finden. Bis dahin muss der Großteil der Lehrveranstaltungen entfallen. Die Studenten dürften diese Umstände aber wohl gelassen nehmen, denn Beschwerden seien keine bekannt.