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Die Tschechische Republik profiliert sich zunehmend als Magnet für internationale Treffen in Europa, und somit auch für den Kongress- und Incentive-Tourismus. Dank verkehrsmäßig günstiger Geographie in der Mitte Europas, einer im Ländervergleich sehr guten Sicherheitslage und einem relativ günstigen Preisniveau hat sich das Land im internationalen Kongress-Ranking schon an die 14. Stelle katapultiert. Bis 2010 will man unter die Top Ten.
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Der große Andrang im Wiener Palais Eschenbach überraschte sogar die Veranstalter. Zahlreiche tschechische Kongress- und Incentiveagenturen, Hotels, Reiseveranstalter und Unternehmen trafen sich beim "Meeting Point Tschechische Republik", um Tschechien als zunehmend attraktiven Standort für internationale Veranstaltungen, für Kongress- und Incentive-Tourismus zu bewerben.
Prag als Magnet
Tatsächlich hat sich Tschechien und insbesondere die Hauptstadt Prag in den vergangenen Jahren zu einem Magneten in der Kongressbranche entwickelt. Nach der Statistik von ICCA, der International Convention- and Congress Association liegt das Land heute nach der Teilnehmerzahl an 14. Stelle, Prag sogar an der 6. Stelle. Durch die unmittelbare Nachbarschaft wächst damit auch für das traditionsreiche Kongressland Österreich ein ernsthafter Konkurrent heran (Anm. Wien wird von den zwei führenden internationalen Kongressverbänden an 1. bzw. 2. Stelle der Städtestatistik gereiht, Österreich an 9. Stelle).
"Erfreulicherweise unterstützt die tschechische Regierung unsere Bemühungen um die Kongress- und Incentive Touristik", freut sich Martin Randus, Convention and Incentive Tourism-Manager im Gespräch mit der "Wiener Zeitung" Er sei nun mit zahlreichen Workshops auf Road Show in europäischen Städten, aber auch in Übersee, um die Vorzüge seines Landes anzupreisen. Bis zum Jahr 2010 wolle man unter die Top 10 der Kongressdestinationen Europas kommen, ein Ziel, das dank steigender Kongresszahlen in Reichweite sei. Im Hinblick auf Großveranstaltungen weist Randus auf den Gastroenterologischen Kongress hin, der vor kurzem rund 10. 000 Teilnehmer nach Prag geführt hat. Im Jahr 2005 seien unter anderem der Kongress für Medizin-Internisten, die International Bar Conference, Meeting and Incentive Trade Market, AQua Expo Conference und die EMBEC 2005 auf der Kongressliste.
Preisvorteil
Auf die Frage, ob im Wettbewerb der Städte zunehmend zu Konkurrenz für Wien werden könnte, gibt sich Randus diplomatisch: "Prag hat eine ausgezeichnete geographische Lage mit guter Infrastruktur sowie einem guten Dienstleistungsangebot. Zudem sind wir immer noch preisgünstiger."
Ähnlich argumentiert die Direktorin von CzechTourism Wien, Nora Dolanska: "Was die Qualität der Dienstleistungen, Organisation und Ausführung von Kongress-Veranstaltungen anbelangt, haben wir längst europäische Topstandards erreicht." Hoteliers, Gastronomie und Kongressagenturen und Destinationsmanagement stellen selbst die anspruchsvollste Klientel zufrieden. Auch Dolanska führt die leichte Erreichbarkeit als besonderes Asset an: "In der Mitte kann man sich am besten treffen, da haben wir es alle gleich weit".
Sicheres Umfeld
Die hohen Sicherheitsstandards nennt Dolanska als weiteres wesentliches, positives Argument für das Kongress- und Incentivegeschäft: Veranstaltungen wie die Jubiläumstagungen von Weltbank und Internationalem Währungsfonds oder das große NATO-Treffen 2004 seien problemlos abgewickelt worden.
Im gesamttouristischen Kontext gesehen, soll das Wachstum im Kongressgeschäft die Einnahmen im Tourismus generell erhöhen. "Aktuell haben wir etwa 100 Millionen Tagesbesucher im Jahr, die aber nur 58 Euro pro Tag ausgeben. Wir wollen die Zahl der Übernachtungen erhöhen und da gibt es noch viel Potential", so Dolanska.