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Tsipras beim Wiener "Griechen"

Von Thomas Seifert

Politik
Alexis Tsipras.
© Nat Minor

Chef des griechischen Linksbündnisses Syriza warnt vor Faschismus.


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Wien. Der Terminkalender von Alexis Tsipras, Vorsitzender des linken griechischen Parteienbündnisses Syriza, bei seinem Besuch ist übervoll: Mittagessen mit den Genossen der KPÖ - passenderweise im Griechenbeisl - danach Treffen mit der Grünen Planungsstadträtin griechischer Abstammung, Maria Vassilakou, danach sein Vortrag samt anschließender Diskussion mit Finanzstaatssekretär Andreas Schieder im Kreisky Forum.

Der Besuch ist Teil einer Charme-Offensive des Syriza-Chefs, der zuvor in Frankfurt unter anderem Jörg Asmussen, das deutsche Mitglied des EZB-Direktoriums getroffen hat. Immerhin, das Center for European Reform hält Tsipras schon für den nächsten Premier.

Beim Mittagessen mit den Genossen der KPÖ spricht Tsipras davon, dass die Situation in seinem Land nun "hoffnungsvoll", aber auch "voller Gefahr" sei. Hoffnungsvoll, weil Syriza realistische Chancen habe, an der nächsten Regierung beteiligt zu sein, "voller Gefahr", weil der griechische Premier Andonis Samaras an einer Koalition mit der rechtsradikalen Partei Chrysi Avgi (Goldene Morgenröte) bastle.

Zuletzt waren aber von Samaras andere Töne zu hören: Erst vor ein paar Tagen war der 34-jährige Hip-Hop-Sänger Pavlos Fissas (bekannt als Killah P.), der mit seinen Anti-Rassismus-Liedern im ganzen Land bekannt war, von einem Anhänger Partei Goldene Morgenröte in einem Athener Vorort erstochen worden. Samaras hatte danach vor "den Nachkommen der Nazis" gewarnt. Tsipras: "Die größte Gefahr wäre, wenn der Faschismus in Europa Aufwind bekommt."