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Tücken des Beistrichs

Von István Orbán

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Eigentlich wollte ich, aus dem Apropos des Ö1-"Radiokolleg"-Beitrags mit dem Titel "Polizei und Kunst", über das Bewahrende und das Progressive philosophieren/grübeln. Schließlich bin ich, als zwar nicht hauptberuflich, aber doch ausübender bildender Künstler, auch irgendwie davon betroffen.

Dann war aber mein anderes, nämlich das mit Sprache möglichst sorgsam umgehende Ich, noch mehr betroffen: vom Text des "Radiokolleg"-Gestalters Andreas Wolf auf der Ö1-Homepage, besonders von dessen geradezu wüster Beistrich-Stilistik. Hier, anstatt einer Rezension, einige ganz besonders zu Herzen gehende Beispiele daraus:

"Aber auch wenn man kein ,Stratege in Sachen Feldzugplanung ist so schwingt in dem Begriff, eine gewisse Exponiertheit, mit. Denn die Vorhut, ist gemeinhin eine kleine Truppe, die leicht zum Opfer eines ,Feindes werden kann."/ "Getragen wird dieser, dadurch, dass die Kunst ihre Grenzen beständig, erweitert."/"So malte Wassily Kandinsky, am Beginn des 20. Jahrhunderts seine ersten abstrakten Bilder . . ."/"Die Grenzerweiterung, war aber nicht nur auf die bildende Kunst beschränkt."/"Dem Thema Polizei in der Kunst widmet derzeit auch die Landesgalerie Linz, eine Ausstellung." - "Künstler sind Sensoren für gesellschaftliche Veränderungen." (Auch das ein Zitat von der Ö1-Homepage.) - Und vielleicht auch für entsetzlichen Schreibstil . . .