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Rudolf Kaske folgt Tumpel als Präsident der Arbeiterkammer nach.
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Wien. Hofübergabe die Zweite: Nicht nur der längstdienende Verteidigungsminister in der EU wurde am Montag abgelöst. Auch der längstdienende Präsident der Arbeiterkammer (AK) seit ihrem Bestehen 1920, Herbert Tumpel, verabschiedete sich am Dienstag nach 16 Jahren als Präsident der Wiener Arbeiterkammer. Heute, Dienstag, folgt sein Abschied von der Spitze der Bundesarbeitskammer. In beiden Positionen wird er von Rudolf Kaske, der seit einigen Monaten Vizepräsident der AK-Wien ist, ersetzt. Kaske erhielt in Wien 83,13 Prozent der Delegierten zum Wiener "Arbeitnehmerparlament".
Wiens Bürgermeister Michael Häupl dankte dem scheidenden Präsidenten im Rahmen der AK-Wien Vollversammlung für die gute Zusammenarbeit und bezeichnete ihn als "einen organischen Intellektuellen der Arbeiterbewegung" und "einen der gescheitesten Menschen".
Tumpel, der am Samstag seinen 65. Geburtstag gefeiert hat, verwies auf die Erfolge der AK in den vergangenen 16 Jahren - etwa an die Abfertigung neu, in deren Genuss durch die AK eine Million Menschen mehr kommen, als von der damaligen ÖVP-FPÖ-Regierung beabsichtigt waren. Die längeren Übergangsfristen nach der EU-Erweiterung rechnete Tumpel ebenso als AK-Erfolg wie die nahezu gleiche Behandlung von Leiharbeitern und dass bereits 95 Prozent der Arbeitnehmer einen Mindestlohn von 1300 Euro erhalten.
Auch eine Entschuldigung durfte zum Abschluss nicht fehlen: "Es war nicht bös gemeint, wenn ich manchmal zu forsch war, wenn mir das Tempo nicht schnell genug war." Der neue starke Mann an der AK-Spitze, Rudolf Kaske, versprach Frauenförderung: Im neuen Präsidium seien zwei von vier Mandaten mit Frauen besetzt.