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Tunesienreisen sind bis mindestens Ende Jänner abgesagt

Von Regine Bohrn

Wirtschaft

Urlauber können bis Mitte April gratis umbuchen. | Wien. Schlechte Nachrichten für Tunesienurlauber: Wegen der Unruhen hat Reiseveranstalter Thomas Cook alle Reisen bis 31. Jänner gestrichen, TUI Austria, Rewe-Touristik und Dertour Austria haben die Reisen gar bis 15. Februar abgesagt. Kunden, die für diesen Zeitraum bereits gebucht haben, erhalten ihr Geld zurück, sagte Edward Gordon vom Fachverband der Reisebüros.


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Er erklärte auch, dass der Zeitraum für kostenlose Umbuchungen verlängert wurde. Urlauber, die bis Mitte April einen Abflug geplant haben, können sich nun ohne Umbuchungsgebühren für ein anderes Land oder einen alternativen Reisetermin entscheiden. Da im Moment noch Nebensaison ist, sind nur einige tausend Reisende von diesen Maßnahmen betroffen. Insgesamt fliegen rund 65.000 Österreicher jährlich nach Tunesien, ein Drittel davon im Winter. Verglichen mit anderen Ländern ist Tunesien bei den Österreichern wenig begehrt. An die 1,7 Millionen fuhren 2009 nach Italien, 894.000 nach Kroatien und 451.000 nach Spanien.

Das tunesische Fremdenverkehrsamt ist mit der aktuellen unruhigen Lage alles andere als glücklich. Die Buchungsphase für den Sommer beginne jetzt und "uns entgeht nun ein Teil der Buchungen", sagte Beatrice Chicanaux von der Wiener Niederlassung. "Wir hoffen alle sehr, dass sich die politische Situation erholt."

Insgesamt macht der Tourismus in Tunesien 13 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) aus, 2008 spielte die Branche laut Fischer Weltalmanach 3,9 Milliarden US-Dollar (3,01 Milliarden Euro) ein.

Die Barclays-Bank geht davon aus, dass die derzeit unsichere Situation Tunesiens Wirtschaft hart treffen wird. Ausfälle bei Investitionen und im Tourismus werden das Wirtschaftswachstum merkbar senken, heißt es hier.