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Istanbul. (apa) Die Türkei bereitet sich offenbar auf einen begrenzten Militärschlag gegen die kurdische Rebellenorganisation PKK (Arbeiterpartei Kurdistans) im Norden des Irak vor. Mit den USA sei bereits über die Möglichkeit einer solchen Aktion gesprochen worden, sagt Ex-General Edip Baser, der Sonderbeauftragte der türkischen Regierung für die Bekämpfung der PKK.
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Dem Vernehmen nach wäre Washington bereit, die türkische Militäraktion hinzunehmen, so lange sie sich nur gegen die PKK richtet und zeitlich und geographisch klar begrenzt wird. Innenpolitisch wäre eine solche Aktion in der Türkei populär - doch schon jetzt zeichnet sich ab, dass die Türkei ihre Probleme im Nordirak damit langfristig nicht lösen kann. Die PKK-Führungskader werden auf diese Art kaum festzunehmen sein, denn die Chefs der Rebellen werden sich rechtzeitig absetzen. Auch wenn die Türken die Lager der PKK zerstören könnten, wäre das nicht das Ende der Rebellengruppe.
Zudem würde eine türkische Aktion neue Spannungen zwischen Ankara und den nordirakischen Kurden nach sich ziehen, ganz zu schweigen von der Kritik der Europäer und vieler Nahost-Staaten. Nach Ansicht des einflussreichen Kolumnisten Mehmet Ali Birand gäbe es am Ende einer türkischen Intervention nur einen einziger Gewinner - die PKK selbst, die von ihrer Opferrolle profitieren könnte.