Die Spirale der Gewalt dreht sich weiter.
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Ankara. Medienberichten zufolge sind türkische Bodentruppen im Nordirak einmarschiert.
Die Soldaten einer Spezialeinheit hätten Anhänger der Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) in dem gebirgigen Gebiet verfolgt, berichtete Dogan weiter. Die in der Türkei verbotene PKK unterhält im Nordirak mehrere Stützpunkte. Die Bodentruppen werden von Kampfjets unterstützt.
Ein Militärsprecher sprach gegenüber der Agentur AFP von einem "kurzen Einsatz", um die Attentäter vom Sonntag zu fassen.
Die amtliche Agentur Anadolu berichtete, dass bei Luftangriffen auf PKK-Stellungen im Nordirak seien am Dienstag "35 bis 40" Kämpfer der PKK getötet worden.
Hintergrund ist ein Anschlag der PKK am Sonntag: Rebellen hatten im südtürkischen Daglicaeinen Bombenanschlag auf einen Militärkonvoiverübt, der 16 Todesopfer forderte. Am Dienstag wurden bei einen weiteren Anschlag 14 Polizisten getötet.
In der Folge kam es in türkischen Städten zu Angriffen auf Gebäude der pro-kurdischen Demokratischen Partei der Völker (HDP). Laut türkischen Medien wurden mehr als hundert Einrichtungen der Partei attackiert. Beobachter zweifeln daran, dass diese Übergriffe spontan erfolgt sind.
Am Dienstag wurde dann das Hauptquartier der HDP in der türkischen Hauptstadt Ankara angegriffen.
Innenpolitik
Die HDP, die bei den diesjährigen Wahlen erstmals ins türkische Parlament einziehen konnte, steht einer absoluten Mehrheit der regierenden AKP von Ministerpräsident Ahmet Davutoglu und Staatspräsident Erdogan im Weg.
(Quellen: AFP, Anadolu, APA, Dogan)