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Türkische Investoren planen 50 Riesenmärkte

Von Sophia Freynschlag

Wirtschaft

Investoren wollen 1700 Jobs schaffen. | Standortanzahl ist "nicht realistisch". | Wien. Ambitionierte Pläne haben sich zwei türkische Unternehmer gesetzt: Bis Mitte 2012 wollen sie 50 große Supermärkte in Österreich eröffnen - davon 30 in Wien. Ein Geschäftskonzept stellten die beiden Unternehmer bei einer Pressekonferenz am Mittwoch allerdings nicht vor - auch Fragen wurden nicht oder nur ausweichend beantwortet.


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Die Unternehmer hinter dem Vorhaben sind in Österreich bisher ein unbeschriebenes Blatt. Erfahrung als Einzelhändler bringen sie offenbar nicht mit: Satilmis Koc von Sotas und Riza Yildirim von Alpen, sind laut eigenen Angaben im Bau- und Kfz-Sektor sowie im Export und Import von Lebensmitteln tätig. Zu Umsatzzahlen hielt man sich bedeckt.

Gemeinsam mit einem saudi-arabischen Investor, der nicht namentlich genannt wurde, sollen 25 Mio. Euro investiert und 1700 Arbeitsplätze geschaffen werden. Die noch namenlose Kette soll neben Lebensmitteln auch Textilien, elektronische Erzeugnisse und Möbel verkaufen, sagte Koc.

Michael Oberweger vom Standortberater Regioplan hält die Pläne für "sehr gewagt". Besonders die Anzahl der Standorte sei "nicht realistisch", weil Märkte in der gewünschten Größe von 6000 bis 12.000 Quadratmeter Verkaufsfläche schwer zu finden seien. Drei Standorte sind laut den Türken bereits angemietet. Der Handelskonzern Rewe bestätigt zwar eine Anfrage für drei leer stehende ehemalige Magnet-Filialen. Verhandlungen habe es aber nicht gegeben.

Cosmos entschuldet

Ein bereits bekannter türkischer Investor steht hingegen bei der Elektrohandelskette Cosmos vor dem Einstieg, berichtet das "Wirtschaftsblatt": Die neuen Tiroler Eigentümer Harald und Markus Stauder haben demnach die Esas Holding der Familie Sabanci als finanzkräftigen Investor an Bord geholt, der Vertrag soll bis Jänner 2010 unterschrieben werden. Esas gehören Pegasus und Izmir Airlines sowie 15,3 Prozent an Air Berlin. In der Türkei arbeitet Esas mit dem Stromkonzern Verbund zusammen.

Der Elektrohändler mit 28 Filialen und 1250 Mitarbeitern hatte nach häufigen Eigentümerwechseln Schulden angehäuft. Offiziell bestätigen wollte Cosmos den türkischen Investor nicht.