Zum Hauptinhalt springen

TV als Schlankmacher?

Von Peter Bochskanl

Kommentare

Während des Mittagessens fernzusehen, beleidigt die Köchin und ist auch nicht gerade gesundheitsfördernd. Diesen Sonntag wars jedenfalls besser, fernzusehen statt zu tafeln - zumindest bei Peter Hahnes Talkshow im ZDF. Denn die kontroversen Antworten auf die Frage "Was kann man noch essen?" wirkten wie ein massiver Appetitzügler.


Hinweis: Der Inhalt dieser Seite wurde vor 13 Jahren in der Wiener Zeitung veröffentlicht. Hier geht's zu unseren neuen Inhalten.

Zwar waren die Versicherungen der EU-Abgeordneten und Ernährungswissenschafterin Renate Sommer im Hinblick auf die scharfen EU-Kontrollen gegen verstrahlte Lebensmittel aus Japan relativ beruhigend. Dann jedoch prallten die Meinungen von Sommer und der Promi-Köchin Sarah Wiener hart aufeinander: EU-weite strenge Richtlinien kontra mangelhafte Kontrolle ihrer Einhaltung, unbedenkliche Zusatzstoffe kontra erforschte karzinogene Wirkung derselben. Den wegen Kleinheit und Abkürzungen teils unlesbaren, teils unverständlichen Produktinformationen wolle die EU nun durch Erhöhung der Schriftgröße beikommen, die volle Information aber müsse ins Internet verlagert werden, weil sonst die Packungen zu groß würden, meinte Sommer. Und chemiefreie Produktion sei wegen beschränkter Agrarflächen nicht möglich.

Wie sich der verunsicherte Konsument wirklich gesund ernähren könnte, blieb unbeantwortet. Vor dem Essen stundenlang im Internet recherchieren? Nur noch in einem der Restaurants von Wiener gentechnikfrei essen? Oder jenen vertrauen, die mit "Iss was Gscheits" werben? Da auch Hungern lebensverkürzend sein kann, bleibt wohl nur maßvolles Weiteressen - allerdings mit einem unguten Gefühl in der Magengrube.