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Dankbar konnte man gestern, am Nationalfeiertag, das ORF- und 3sat-Programm mit traditionellem Österreich-Schwerpunkt annehmen.
Am Vormittag schon war Gelegenheit, einen großen, unvergesslichen heimischen Schauspieler auf 3sat zu erleben, Helmut Qualtinger, der Nestroys "Der konfuse Zauberer", eine Parodie auf den einst gepflogenen Theaterstil, meisterhaft rezitierte. Auf ORF 2 wurde das traditionelle "Konzert für Österreich" der Wiener Philharmoniker aus der Staatsoper übertragen.
Zur selben Stunde war auf Ö1 in "Hörbilder spezial" die Reportage "Die Stunde der Patrioten" zu hören: eine "Reise durchs wilde Land der Vorurteile", die einen tiefen Einblick in die Abgründe der österreichischen Seele gab; vornehmlich beim Thema "Ausländer". Es heißt zwar "in vino veritas", vielleicht hätte man aber nicht das Mikrofon vorzugsweise Mitbürgern, die offenbar schon beträchtlich mehr als ein Mutachterl konsumiert haben, unter die Nase halten sollen. Oder waren das gar "nüchterne Sager"?
Abends lag der Ö1-Schwerpunkt bei einer Lesung von Peter Turrinis Stück "Die Eröffnung" und einem Oskar-Werner-Porträt ("Zerrissener zwischen Burg und Hollywood"). Auch 3sat widmete sich dem berühmten Wiener Schauspieler, der es bis zu Hollywood-Ruhm brachte, und zeigte zu seinem 20. Todestag das Porträt "Ich über mich: Oskar Werner".
Abends war in 3sat Elfriede Jelineks Stück "Das Werk" aus dem Akademietheater zu sehen. Es widmet sich der bewegten Enstehungsgeschichte des Kraftwerks Kaprun und bot Gelegenheit, eine aktuelle Arbeit der frischgebackenen österreichischen Literatur-Nobelpreisträgerin kennen zu lernen.