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Die Polizei am Hals, ein WM-Titel entzogen, drei weitere im Trophäenschrank, dazu die weltweite Aufmerksamkeit. Eineinhalb Wochen nach seinem Sieg über Wladimir Klitschko ist das Ballyhoo um Tyson Fury nicht abgeflaut, ganz im Gegenteil. Wie die Polizei jetzt bestätigte, hat sie Ermittlungen gegen ihn wegen seiner homophoben Äußerungen aufgenommen, in einer Petition forderten deswegen schon mehr als 100.000 Briten seine Streichung von der Nominiertenliste zum BBC-Sportler des Jahres, und am selben Tag erklärte die IBF, ihm den Titel wieder wegzunehmen - weil er einen Rückkampf mit Klitschko einer Pflichtherausforderung vorzieht. Alles also einfach nur eine seltsame zeitliche Koinzidenz? Mag sein. Und doch wirft zwar nicht die Aufregung, sehr wohl aber Zeitpunkt Fragen auf. Denn dass eine Rückkampfklausel unterschrieben ist, war schon lange bekannt, ebenso dass Fury gerne in ebenso verurteilenswürdiger Weise wie missionarischem Eifer Homosexualität geißelt. Des Weiteren beinhaltet sein Weltbild die Legalisierung von Doping, ein generelles Abtreibungsverbot und Frauen, die ihren Platz lediglich in der Küche und/oder "auf dem Rücken" haben. Das und anderes nennt er dann Charisma, das er den anderen BBC-Nominierten wie Lewis Hamilton und Andy Murray abspricht. "Was braucht es schon an Persönlichkeit, um ein Auto hundertmal um einen Kurs zu fahren oder einen Ball hin und her zu schlagen", meinte er. Wie viel Hirn es zum Boxen braucht, beantwortet sich angesichts seines Auftretens von selbst. Und doch: Als der Klitschko-Kampf noch gewinnbringend vermarktet werden konnte, ihm die Rolle des Watschenmannes zugedacht war, schien das alles kein Problem. Auch das sagt viel.