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Es war vielleicht das schwerste Endspiel in der bisher doch Erfolg versprechenden Karriere des Dominic Thiem. Und das nicht, weil sein Gegner im jüngsten ATP-Tour-Finale am Wochenende in Buenos Aires ein besonderer Kapazunder gewesen wäre. Liegen doch die glorreichen Zeiten des 30-jährigen Spaniers Nicolás Almagro, der zuletzt 2014 in Houston in einem ATP-Finale stand (sein letzter Sieg ist bereits knapp vier Jahre her), schon ein Weilchen zurück. Das bestätigt auch ein Blick in die Statistik, wo Almagro in der Weltrangliste aktuell den 72., Thiem hingegen den 19. Platz einnimmt.
Und dennoch geriet der vierte ATP-Titel für den Österreicher zu einem harten Kampf, wie die knappen Sätze bestätigen (7:6, 3:6, 7:6). Aber das war nicht
alles, gesellte sich doch zu der körperlichen Herausforderung, die Thiem unter der sengenden Sonne Argentiniens plagte, auch eine psychologische - und zwar paradoxerweise sein Sieg im Semifinale gegen Rafael Nadal. Der immense Druck, der hier auf Thiem lastete, nämlich nach dem sensationellen Erfolg gegen den fünfbesten Tennisspieler der Welt nun auch gegen die Nummer 72 reüssieren zu müssen, spielte hier gewiss eine nicht zu unterschätzende Rolle.
Letztlich ist es die Kombination aus beiden, erst Nadal geschlagen und dann im Finale den Sack zugemacht zu haben, die wieder einmal die besondere Klasse Thiems unter Beweis gestellt hat. Denn nur Talent zu haben, genügt nicht. Was es auf dem Weg zur Weltspitze braucht, ist Konstanz - und die hat Österreichs Tennis-Ass in den vergangenen Monaten eindrucksvoll bestätigt. Nizza, Umag, Gstaad und nun Buenos Aires waren da nur der Anfang. Das wollen wir zumindest hoffen.