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Österreichs Fußball-Nationalmannschaft klopft also an die Top-Ten der Weltrangliste an: Was für jeden Tennisspieler ein Karriere-Meilenstein wäre, lockt im Fußball kaum jemanden hinter dem Ofen hervor. Oder gab es etwa Jubelstürme, als das kleine Wales - zuletzt 1976 bei einer Endrunde - unter die besten zehn Nationen vorstieß und nun Platz neun hält? Eben. Und so wurde auch der am Donnerstag verkündete 13. Rang der ÖFB-Auswahl - man muss nicht extra erwähnen, dass dies die beste Platzierung ist - desinteressiert aufgenommen. "Ich gebe nicht allzu viel drauf", sprach Julian Baumgartlinger. - "Das interessiert keinen", formulierte Marko Arnautovic. Das mag für manche respektlos klingen, im Grunde aber weiß jeder Akteur, dass die wahren Ziele andere sind. Die fast in der Tasche befindliche EM-Qualifikation für Frankreich ist nur das erste; wer glaubt, dass dann bis Juni 2016 nur Freundschaftsspiele ausgetragen werden, lebt womöglich noch im vergangenen Jahrtausend - als es beim damals so hochgelobten Team für die WM 1998 in Frankreich mitunter so gewesen sein mochte. Der damals aufgestellte ÖFB-Punkterekord von 25 Zählern könnte nun in den restlichen vier Partien noch geknackt werden - drei Siege und ein Remis als Bedingung. Dann wäre auch das Ziel, die Qualifikationsphase ungeschlagen zu überstehen, geschafft. Und dann wäre Österreich ziemlich sicher in Topf zwei, wenn im Dezember die sechs Vorrunden-Gruppen ausgelost werden - was es wohl leichter machen könnte, endlich wieder einmal eine Runde weiter zu kommen. Die Ziele gehen für die Elf von Marcel Koller jedenfalls nie aus, und die Spieler strahlen täglich diesen Erfolgshunger aus. Daher wird ein 13. Rang auch nicht akklamiert, weil es nicht die beste Platzierung gewesen sein kann.