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"Überlegen 5-Prozent-Deckel"

Von Christian Rösner

Politik
Peter McDonald ist verwundert über die Kritik.
© © Harald Eisenberger

Laut stellvertretendem SVA-Obmann kann sich jeder einen Arztbesuch leisten.


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"Wiener Zeitung": Was sagen Sie als stellvertretender Obmann der SVA zu den Forderungen des Aktionskomitees, den Selbstbehalt abschaffen zu wollen?

Peter McDonald: Ich bin verwundert, weil wir ja gerade aufgrund dieser Diskussionen eine Urbefragung durchgeführt haben, an der 120.000 unserer Versicherten teilgenommen haben - und die haben sich zu 83 Prozent gegen die Erhöhung des Beitrages ausgesprochen und für die Beibehaltung des Selbstbehaltes.

Laut Komitee soll das aber eine Suggestivfrage gewesen sein.

Wenn wir gefragt hätten: Wollen sie die Selbstbehalte abschaffen - dann wäre es eine Suggestivfrage gewesen. Es ging hier darum, für welches System man sich entscheidet.

Ist das sozial ausgewogen?

Jeder SVA-Versicherte kann sich einen Arztbesuch leisten. Wir haben eine Auswertung, die ganz klar zeigt, dass die Zahl der Arztbesuche von Gutverdienern nahezu gleich ist, wie jene der wenig Verdienenden. Außerdem ist jeder, der wenig verdient, vom Selbstbehalt ausgenommen.

Aber ist es nicht eine Tatsache, dass ein SVA-Versicherter bei schwerer Krankheit keinen Verdienst hat und obendrein Selbstbehalt zahlen muss?

Bei chronischen Erkrankungen gibt es ebenfalls eine Befreiung, außerdem gibt es für schwere Fälle Unterstützungsleistungen der SVA. Wir überlegen für nächstes Jahr sogar, einen Deckel einzuführen - sodass niemand mehr als 5 Prozent des Einkommens für den Selbstbehalt zahlen muss.