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Laut erster Hochrechnung des ORF haben die Liberalen bei der gestrigen EU-Wahl den Einzug ins Europaparlament nicht mehr geschafft. LiF-Chefin Heide Schmidt zeigte sich über die 2,3 Prozent "sehr | enttäuschend". Spitzenkandidat Johannes Strohmayer gab sich weiterhin optimistisch.
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"Wissen werden wir es mit einem Endergebnis", betonte Strohmayer, wies aber darauf hin, daß der Trend in Europa anders als in Österreich sei. An diesem Trend sehe man, daß die Liberalen die
Zukunft seien. Ob das LiF letztendlich den Einzug ins EP schaffe, hänge außerdem von den urbanen Gebieten ab, zeigte sich Strohmayer als Optimist. Schon bei seiner Stimmabgabe in seinem Wahllokal in
der Salvatorgasse in der Wiener Innenstadt fühlte er sich "sensationell".
Er kam in Begleitung seiner beiden Söhne, Valentin (5) und Florian (1), sowie seiner Frau. Er glaubte in diesem Augenblick noch nicht, daß es für ihn eine "Zitterpartie" werden könnte.
Überraschungseffekt Schmidt
Mit einer Überraschung wartete LiF-Chefin Heide Schmidt bei ihrer Stimmabgabe im Schulgebäude In der Krim in Wien-Döbling auf. Schmidt · für ihre in etwa viertelstündigen Verspätungen berühmt-
berüchtigt · traf drei Minuten früher als angesagt beim Wahllokal ein und hoffte, daß sich dieser "Überraschungseffekt" im Wahlergebnis fortsetzen würde.
Bangen bis zuletzt
Laut erster Hochrechnung lag das LiF bei 2,3 Prozent gegenüber 4,3 Prozent im Jahr 1996. Sie habe "immer noch Hoffnung", erklärte Schmidt.
Wenn es die Liberalen doch noch schaffen würden, könnten sie dies zwar als Erfolg empfinden. Dies könne aber nicht darüber hinwegtäuschen, daß das Ziel höher gesteckt gewesen sei.
Wenn sie es nicht schaffen sollten, müsse man den vielen Menschen, die die Liberalen im Parlament haben wollen, sagen, daß sie diese Partei auch wählen müssen.
Rückblick 1996
Schon bei der vergangenen Wahl im Jahr 1996 war der Wahltag für das Liberale Forum eine "Zitterpartie". Erst gegen 23 Uhr konnte der damalige Spitzenkandidat Friedhelm Frischenschlager
erleichtert aufatmen.