714 Tage können einem wie eine Ewigkeit vorkommen. 714 Tage mussten die Deutschen warten, sich ärgern und mit Wehmut an Michael Schumacher zurückdenken. Da verwundert es wenig, dass Sebastian Vettels Sieg in Monza, der erste eines deutschen Piloten seit genau 714 Tagen, bejubelt wird wie ein WM-Titel und Vettel als Wunderkind gepriesen wird.
Hinweis: Der Inhalt dieser Seite wurde vor 16 Jahren in der Wiener Zeitung veröffentlicht. Hier geht's zu unseren neuen Inhalten.
Die Vettel-Mania kennt keine Grenzen, schon gar nicht in der "Bild". Da erfährt man - sogar noch über dem Bekenntnis von Aktrice Eva Mendes, in allen US-Bundesstaaten Sex gehabt zu haben -, dass Vettel mit stillem Mineralwasser auf den Putz haute und alleine ins Bett gehen musste. Da erfährt man, dass er Schumacher verehrt und auch beim Fußball nicht verlieren will. Und man erfährt, dass er für alle der künftige Weltmeister ist. Doch bei aller Euphorie wird der Weg dorthin noch weit werden. Red Bull, sein Rennstall für 2009, ist derzeit nicht konkurrenzfähig, mit dem Trubel um seine Person und den Vorschusslorbeeren muss er erst einmal umgehen lernen. Seinen Aussagen nach zu urteilen, besteht die Gefahr, dass er abhebt, nicht. Noch nicht. Übertriebene Erwartungen könnten dazu führen.