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Überwachung der Immunität

Von Alexandra Grass

Wissen
© normankrauss - stock.adobe.com

Ein neuer Test zeigt, in welchem Ausmaß und wie lange jemand vor Sars-CoV-2 geschützt ist.


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Künftig könnte ein Bluttest darüber aufklären, in welchem Ausmaß und über welche Zeitspanne hinaus ein Mensch gegen das Coronavirus Sars-CoV-2 immun ist. Dieser Test ermöglicht eine groß angelegte Überwachung der Immunität der Bevölkerung und der Wirksamkeit aktueller Impfstoffe, heißt es in einer im Fachblatt "Nature Biotechnology" veröffentlichten Studie. Die Forscher der Mount Sinai School of Medicine in New York wollen damit auch die Entwicklung von Auffrischungsprogrammen unterstützen, wie sie in ihrer Publikation betonen.

Der Test ist in weniger als 24 Stunden durchführbar und lässt sich für eine breite Anwendung in der Bevölkerung skalieren, heißt es in der Publikation. Er misst die Aktivierung von T-Zellen, die Teil unserer adaptiven Immunantwort auf eine Infektion oder eine Impfung sind und zum Schutz vor schweren Krankheitsverläufen oder dem Tod beitragen.

T-Zell-Messung

"Der von uns entwickelte Test ist in der Lage, die zelluläre Immunität der Bevölkerung zu messen und die Wirksamkeit neuartiger Impfstoffe auf breiter Basis zu testen", erklärt der Pharmakologe Ernesto Guccione vom Mount Sinai. "Wir wissen, dass gefährdete Gruppen nicht immer eine Antikörperreaktion hervorrufen, sodass die Messung der T-Zellen-Aktivierung entscheidend ist, um das volle Ausmaß der Immunität einer Person zu beurteilen. Das Auftauchen von Sars-CoV-Varianten wie Omikron, die sich der neutralisierenden Wirkung von Antikörpern größtenteils entziehen, verdeutlicht zudem den Bedarf an Tests, mit denen T-Zellen gemessen werden können, die wirksamer gegen neu auftretende, bedenkliche Varianten sind."

Langfristiger Schutz vor Virusinfektionen wird sowohl durch Antikörper als auch durch die T-Zellen-Reaktion vermittelt. Viele aktuelle Studien weisen darauf hin, wie wichtig es ist, die T-Zell-Funktion bei Personen zu bestimmen, die sich von einer Covid-19-Infektion erholt haben oder dagegen geimpft wurden, um Impfkampagnen zu planen. Vor dieser Studie wurde die Messung der T-Zell-Antwort jedoch aufgrund der damit verbundenen technischen Herausforderungen nur selten durchgeführt.

Weltweit skalierbar

Im Rahmen der Studie optimierten die Forschenden qPCR-basierte Tests, die das Potenzial haben, weltweit skalierbar, empfindlich und genau zu sein.

"Die hier vorgestellten Tests basieren auf der Fähigkeit von Sars-CoV-2-T-Zellen, auf Peptide zu reagieren, die verschiedene Proteine des Virus abdecken", erklärt Jordi Ochando vom Tisch Cancer Institute in Mount Sinai.

"Mit der Möglichkeit, verschiedene Peptidpools zu verwenden, stellt unser Ansatz eine flexible Strategie dar, die leicht umgesetzt werden kann, um das Vorhandensein von T-Zellen nachzuweisen, die auf verschiedene virale Proteine reagieren. Diese T-Zellen spielen eine wichtige Rolle beim Schutz vor neu auftretenden mutierten Stämmen, sodass die Auswirkungen viraler Mutationen auf die zelluläre Immunantwort sofort erkannt werden", skizziert der Wissenschafter in der Studienarbeit.

Die genaue Messung der zellulären Reaktionen, die dem Virenschutz zugrunde liegen, ist ein entscheidender Parameter unserer Immunabwehr, schreiben die Studienautoren.