Zum Hauptinhalt springen

Ulli Sima, ein Shootingstar mit ungewisser Zukunft

Von Christian Mayr

Analysen

Umweltstadträtin Sima gilt in Wiener SPÖ als isoliert. | Kaum PR-Auftritte, Rückkehr in Nationalrat möglich. | Es hätte eine gute Woche für Ulli Sima werden können. Just an dem Tag, als Bürgermeister Michael Häupl zu mehr Zucht und Ordnung aufrief, durfte die Umweltstadträtin im Rathaus 90 neue Müll-Sheriffs ("Waste Watcher") angeloben. Normalerweise ein Heimspiel, das Sima zu vielen großformatigen Bildern in bunten Medien ausgenützt hätte. Doch nicht einmal in der "Krone" schaffte es Sima ins Blatt; es erschien zwar ein großes Foto allerdings ganz ohne die Stadträtin.


Hinweis: Der Inhalt dieser Seite wurde vor 15 Jahren in der Wiener Zeitung veröffentlicht. Hier geht's zu unseren neuen Inhalten.

Steht dieser Fall exemplarisch für die derzeitige Abseitsstellung des früheren Shootingstars in der Wiener SPÖ? Als Sima 2005 angelobt wurde, war sie medial sehr stark präsent und wurde auch als große Zukunftshoffnung positioniert. Mittlerweile mehren sich jedoch die Stimmen, die ihre Zukunftschancen limitiert sehen und von einer Rückkehr in den Nationalrat künden - sicher ein Abstieg für die 40-Jährige. Immer wieder genannt wird eine Rochade mit SPÖ-Umweltsprecherin Petra Bayr.

Für die innerparteiliche Isolierung gibt es mehrere Gründe: Begonnen hat es, als die rote Basis wegen des massiven Werbeeinsatzes für ihre Person murrte; früher konnte ihr Lebensgefährte, Klubchef Christian Oxonitsch, Kritiker noch abwehren - nach der Trennung hat sie hier einen gewichtigen Fürsprecher verloren. Zudem verhinderte Sima 2007 den ersehnten Aufstieg von Oxonitsch in die Stadtregierung, da laut interner Richtlinie pro Familie nur ein Stadtrat-Sitz erlaubt ist. Die spätere Trennung änderte daran jedoch nichts.

Zudem fehlt der früheren Grün-Politikerin und Ex-Global-2000-Aktivistin aber auch eine nötige und mächtige Hausmacht in einem Bezirk. Inhaltlich wundern sich Insider zudem, dass sie in Zeiten von Wirtschaftskrisen nicht mehr Projekte zu neuen, umweltfreundlichen Technologien präsentiert. Hier haben Finanzstadträtin Renate Brauner und Wohnbaustadtrat Michael Ludwig derzeit Vorrang. Stattdessen hatte sie Ende 2008 die undankbare Aufgabe, die Gebührenerhöhung (Müll und Kanal) zu verkünden.