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Die serbische Provinz Kosovo wird sich am Sonntag um 15.00 Uhr für unabhängig erklären. Das geht aus einem Programm für die Zeremonie in Pristina hervor. Die Europäische Union (EU) hat bereits grünes Licht für die Entsendung von rund 2000 Polizisten und Juristen in das Kosovo gegeben. Einen Tag vor der erwarteten Unabhängigkeitserklärung der serbischen Provinz billigte die EU am Samstag den Einsatz der Fachleute, die im Kosovo den Aufbau eines Rechtsstaates unterstützen sollen. Serbien hat gegen die EU-Mission offiziell protestiert.
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Die Regierung Serbiens hat am Samstag offiziellen Protest bei der EU eigelegt. Vize-Ministeropräsident Bozidar Djelic überreichte dem slowenischen Botschafter in Belgrad, Miroslav Luci, eine entsprechende Protestnote. Slowenien hat derzeit die EU-Ratspräsidentschaft inne.
Die EU hatte am Samstag den Startschuss für den größten zivilen Einsatz ihrer Geschichte gegeben. In den kommenden vier Monaten sollen im Rahmen der EULEX-Mission schrittweise 1.800 Polizisten, Richter, Gefängnisaufseher und Zollbeamte in die Region entsandt werden.
Belgrad betrachtet den Kosovo als integralen Bestandteil des serbischen Territoriums. Eine "legale Grundlage" für eine internationale Mission im Kosovo könne lediglich durch einen Beschluss des UN-Sicherheitsrats herbeigeführt werden, erklärte die Regierung in Belgrad. Sowohl Serbien als auch Russland vertreten die Ansicht, die EU-Mission stehe nicht im Einklang mit der Resolution 1244 des UN-Sicherheitsrats vom Juni 1999.
Siehe auch
+++ Stichwort: Die EU im Kosovo
+++ Dossier: Kosovo - Unabhängigkeit und dann...
+++ Dossier: Kosovo - Der Weg in die Unabhängigkeit
+++ Dossier: Brennpunkt Kosovo
+++ Kosovo: Die Personen