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"Ich bin dafür, dass man schon mit 16 seine Meinung kundtun darf", zeigt sich Antonia L. überzeugt. "Viele sagen, mit 18 ist man erwachsen, aber zwischen 16 und 18 ändert sich doch nichts. Wenn man wählen kann, soll man das auch tun", meint die 15-jährige Schülerin am Akademischen Gymnasium im 1. Bezirk. Wie viele Gleichaltrige hat sie allerdings nicht gewusst, dass sie voraussichtlich noch kommenden Oktober zur Wahl aufgerufen sein wird. "Wir dürfen wählen? Was wird überhaupt gewählt?" ist eine oft gehörte Reaktion der Jugendlichen, als sie am Mittwoch von der "Wiener Zeitung" zum Urnengang befragt werden.
"Wenn ich darf, geh ich sicher," meint auch Clemens W. - nicht ohne vorher konstatiert zu haben: "Mit 16 hat man eigentlich keine Ahnung. In dem Alter sollte man nicht wählen dürfen". Die Politik sei ihm nicht so wichtig, "mit der Wahlaufforderung sollten aber auch gleich Partei-Informationen verschickt werden".
Von öffentlicher Seite schlecht informiert fühlt sich auch Patrick K.. Im Gegensatz zu seinem Mitschüler findet es der Sechstklassler allerdings "gut, dass man Jugendlichen mehr Mitbestimmung zugesteht". Die nötigen Informationen über Parteiprogramme und Wahlziele besorgt sich Patrick aus Internet, Zeitungen oder Fernsehen. "Mit meinen Freunden diskutiere ich oft stundenlang über Politik - aber die meisten Leute in meinem Alter interessieren sich leider nicht dafür."
Ähnlich pessimistisch äußert sich auch Clara R.: "Ich glaube nicht, dass sich 18-Jährige dafür interessieren - mit 16 ist das noch weniger der Fall". Außerdem "würde es die Leute nicht stören, wenn sie nicht wählen gehen dürften".
Gespalten ist auch die Meinung der 18-Jährigen, die auch ohne Herabsetzung des Wahlalters hätten wählen dürfen: Die Jüngeren seien von den Eltern oder durch Wahlwerbung noch zu leicht beeinflussbar, meinen die einen. Demgegenüber sehen die anderen keinen großen Entwicklungsunterschied zwischen 16- und 18-Jährigen.