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Umstieg im Sinn von Bologna

Von Heiner Boberski

Wissen

Das Studien- und Lehrangebot der Universität Wien soll bis zum Jahr 2008 vollständig europäischen Standards angepasst werden. Durch "Initiativkollegs" will man innovativen wissenschaftlichen Nachwuchs heranbilden.


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Im Studienjahr 2004/05 gab es an der Uni Wien 63.000 Studierende in 130 Studienrichtungen, die meisten davon in den Rechtswissenschaften (an die 9.000), in Publizistik und Kommunikationswissenschaft sowie in Psychologie, wobei jeweils die Frauen die Mehrheit stellten. Weit über 80 Prozent der Studierenden sind Österreicher, 2,5 Prozent kommen aus Deutschland, 1,5 Prozent aus der Türkei.

Die Quantität der Studierenden zu bewältigen, wird nur das eine Problem sein. Laut neuem Plan strebt die Uni Wien die Entwicklung von einer Lehrveranstaltungsanbieterin zur international anerkannten Vermittlerin von "Bildung" und "Kompetenz" an. Sie will sich im europäischen Bildungsraum mit einem attraktiven Studienangebot profilieren. Derzeit machen Diplomstudien das Gros der Studien aus. Jetzt ist Umstieg auf die "europäische Studienarchitektur" gemäß dem Bologna-Prozess und der Ausbau der derzeit 22 Bakkalaureats- und 27 Magisterstudien angesagt. Denn die Studienprogramme sollen international vergleichbar sein.

Die Universität Wien will auch die Ausbildung für das Lehramt, die derzeit in 24 Fächern möglich ist, qualitativ weiterentwickeln.

Zur Zukunftsplanung gehört auch die Vernetzung von Studien und der Ausbau der Doktoratsstudien. Die Universität will sich als international attraktives Zentrum für junge innovative Wissenschafter, insbesondere aus Zentraleuropa, etablieren.

Einen wichtigen Schritt will sie durch "Initiativkollegs" - strukturierte Doktoratsprogramme zur Stärkung der Forschungskompetenz - setzen. Diese sollen zumindest dreijährig konzipiert sein und wissenschafts-, nicht berufsorientiert sein. Die Universität Wien wird zwölf solche Kollegs, an die besondere Qualitätskriterien gestellt werden, besonders fördern.