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Umwege und Sprungbretter

Von Tamara Arthofer

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Tamara Arthofer
Tamara Arthofer leitet das Sportressort der "Wiener Zeitung".

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Ein österreichischer Trainer muss schon vieles richtig gemacht haben, wenn er in die deutsche Bundesliga geholt und dort mit Vorschusslorbeeren bedacht wird. Und Adi Hütter, dessen Wechsel von den Young Boys Bern zu Eintracht Frankfurt wohlwollend in den deutschen Medien und Online-Foren kommentiert wurde, hat vieles richtig gemacht, Stufe für Stufe ging es für den Ex-Europacup-Finalisten (als Spieler mit Austria Salzburg) auf der Karriereleiter nach oben - wobei sich auch vermeintliche Schritte zurück im Nachhinein als richtig erwiesen haben. Schließlich gab es nicht viele, die Bern nach dem Double-Sieg mit Red Bull Salzburg als großartigen Fortschritt bezeichnet hätten. Auch ob nach dem Erringen der ersten Meisterschaft der Young Boys nach 32 Jahren, der Chance aufs Double und die Champions League die Eintracht - die sich über die Liga nicht für einen internationalen Bewerb qualifiziert hat - tatsächlich ein Fortschritt ist, wird sich erst weisen müssen; für Hütter ist es nur konsequent. Schon zum Ende seiner Salzburg-Zeit hatte er erklärt, er sehe seine Zukunft nicht als Ausbildungstrainer. In Deutschland, wo seine sachlich-analytische Art ebenso Interesse geweckt hat wie seine Kompetenz und seine Fähigkeit, aus Einzelspielern unterschiedlichster Herkunft eine Einheit zu formen, wird er sich erneut beweisen müssen. Genau das macht jedoch auch den Reiz aus. Und genau das könnte auch Marco Rose bald von Salzburg weglotsen, er soll nach dem Abgang von Ralph Hasenhüttl von Leipzig dort hoch im Kurs stehen. So bedauerlich das für Salzburg sein mag - dass die heimische Liga (teilweise über Umwege) auch für Trainer immer mehr zum Sprungbrett in Topligen wird, ist immerhin auch etwas.