St. Moritz als | Paradebeispiel. | Wien. Immer mehr Menschen reisen - meist mit dem Auto. Umweltschäden sind die Folge. Fahrverbote sind für Horst Opaschowski von der Universität Hamburg aber keine Lösung. Für ihn ist die spontane Mobilität ein "menschliches Urbedürfnis". Die Menschen hätten "Angst, etwas zu verpassen". Alle Versuche, die Bürger vom Autofahren abzuhalten, seien bisher gescheitert. Mobilität lasse sich nicht verhindern, man könne sie nur "umlenken", so Opaschowski.
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Einer, der in der Praxis gezeigt hat, wie man Urlauber überzeugen kann, in den Ferien auf das Auto zu verzichten, ist Hanspeter Danuser, Tourismusdirektor von St. Moritz in der Schweiz. Er stand vor der schwierigen Aufgabe, den Sommertourismus in dem traditionellen Wintersportort zu beleben und gleichzeitig einen umweltfreundlichen Tourismus zu forcieren. Statt auf Verbote setzte Danuser auf reichhaltige Angebote. Sein Konzept, das den Ausbau des Nahverkehrs vorsieht, ermöglicht den Gästen, sich ohne Auto in und um St. Moritz fortzubewegen. Die An- und Abreise kann ebenfalls ohne Auto erfolgen. Eine Kampagne von Danuser und der Rhätischen Bahn bewarb den Umstieg vom Auto auf den Zug.
Seine Idee, Pauschalreisen anzubieten, die aus der Zugfahrt und dem Aufenthalt in den Bergen bestehen, hat sich bewährt: In der vergangenen Sommersaison legte St. Moritz - entgegen dem allgemeinen Schweizer Trend - an Nächtigungen zu.