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Umweltschutz schont die Betriebskassa

Von Stephanie Dirnbacher

Wirtschaft
Viele Wiener Unternehmen verheizen unnötig Geld. Foto: bilderbox

Einsparpotenziale werden analysiert. | Kosten zwischen 100 und 120 Euro. | Wien. Betriebe und Umweltschutz sind kein Widerspruch. Die Umweltchecks der Stadt Wien sollen Unternehmen zeigen, wie diese Betriebskosten sparen und gleichzeitig etwas für die Umwelt tun können. Denn "Unternehmen machen nichts nur der Umwelt zuliebe", weiß Thomas Hruschka von der Wiener Umweltschutzabteilung. Bei den Umweltchecks im Rahmen des ÖkoBusinessPlan Wien können Unternehmen der Hauptstadt ihre Betriebsabläufe und ihren Energieverbrauch von spezialisierten Beratern auf Einsparpotenziale durchleuchten lassen. Die Analyse zeigt auf, ob die Unternehmensabläufe gewinnbringend optimiert werden können.


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#Entscheidungshilfe

"Der Umweltcheck ist eine Entscheidungshilfe", erklärt Hruschka. Er kostet zwischen 100 und 120 Euro. Das Unternehmen kann dann selber Maßnahmen ergreifen oder weiter Beratungshilfe vom ÖkoBusinessPlan in Anspruch nehmen. "Dabei sind die Förderungen sehr hoch. Das Unternehmen trägt in der Regel nur etwa ein Drittel der Beratungskosten", versichert Hruschka.

Den ÖkoBusinessPlan gibt es bereits seit 1998. Seitdem hat er rund 600 Wiener Betriebe bei der Umsetzung von umweltrelevanten Maßnahmen unterstützt. Insgesamt konnten diese dadurch 34 Millionen Euro Betriebskosten einsparen. Zur Realisierung kostensparender und umweltschonender Maßnahmen werden verschiedene Modelle angeboten. "Jedes Jahr haben wir eine Auszeichnungsgala, bei der Unternehmen, die erfolgreich Umweltschutzmaßnahmen umgesetzt haben, gekürt werden", berichtet Hruschka. Auch Zertifizierungen für Umweltmanagementsysteme sind im Rahmen des ÖkoBusinessPlan möglich. Unternehmen profitieren dabei nicht nur von den Kosteneinsparungen, sondern auch von der Imageverbesserung. Dem stimmt Hannes Schmitz von dem gleichnamigen Betrieb für Ansteckplaketten zu. "Umweltschutzmaßnahmen kommen bei der Klientel sehr gut an", erzählt er der "Wiener Zeitung". Im Rahmen des ÖkoBusinessPlan hat der kleine Betrieb mit fünf Mitarbeitern seine Abläufe nach CO2-Einsparungspotenzialen durchforsten lassen. In Folge ist er von Erdgas auf Biomasse umgestiegen.

"Guter Marketinghebel"

"Wir heizen zwar noch nicht, aber ich glaube, dass sich der Energiecheck mehrfach rechnen wird", meint Schmitz überzeugt. Neben dem "guten Marketinghebel" ist der Umweltschutz für ihn ein persönliches Anliegen. Auch Martin Staudigl von der Evva-Werk GmbH & CoKG ist mit den Umweltchecks zufrieden. "Wenn man auf die steigenden Energiepreise schaut, zahlt es sich doppelt aus", meint er. In dem Produktionsbetrieb für Sicherheitstechnik habe es schon immer ein großes Einsparpotenzial gegeben, weiß Staudigl. Durch die Umweltchecks des ÖkoBusinessPlan wurde dieses aufgedeckt. Dadurch konnten Einsparungen im Bereich der Energie-, der Abfall- und der Wasserwirtschaft erzielt werden. "Die Beratung gibt nur den Impuls. Nachher muss man Taten setzen", berichtet Staudigl. Das Evva-Werk hat sich auch bei der Umsetzung der Maßnahmen von den Beratern des ÖkoBusinessPlan betreuen lassen. "Die ersten Projekte wurden gefördert", erzählt Staudigl. Nun seien die Kriterien strenger geworden. Dennoch ist er erfreut darüber, dass sich "die Investitionskosten 2005 amortisiert haben".