Nun werden also die "Helden von Morgen" gesucht. Müssen wir uns ihre Namen merken? Wohl kaum. Dann soeben gefunden, sind sie ein paar heisere Teenieschreie später auch schon wieder die Helden von vorgestern. Wer kennt noch ihre Namen? Die Michis, die Armins, die Nadines - sie alle sind im Wesentlichen das geblieben, was sie vorher waren.
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Nur dass sie wohl ab und zu auf der Straße erkannt werden als It-Girls und It-Boys der TV-Szene. Instant Stars, mit ein bisschen Scheinwerferlicht hastig aufgegossen, kräftig durchgeschüttelt, medial herumgereicht und dann, bevor sie überhaupt realisiert haben, was hier so läuft, in den Ausguss gekippt werden. Geschafft haben es davon nur die wenigsten. Gäbe es nicht Christina Stürmer, man müsste dem ORF einen glatten Fehlschlag in der Produktion von Gesangsstars unterstellen.
Viel ist schon kritisiert worden, erst am Donnerstag forderte eine Expertin in der "Wiener Zeitung" eine verpflichtende therapeutische Begleitung für die jungen Menschen, die wohl nicht die Chance haben zu verstehen, was hier passiert. Die auch nicht die Zeit haben nachzudenken oder die Dinge in die richtige Relation zu setzen. Sie wollen nur rasch cool sein, berühmt, wollen dass ihnen die Herzen zufliegen und glauben, sobald das tatsächlich passiert, dass sie es geschafft haben. Ein Trugschluss natürlich, denn mit dem Ende der Show zieht die johlende Karawane weiter zu den Nächsten, die sich verheizen lassen und dafür auch noch brav Danke sagen. Zumindest bis sie realisiert haben, dass die auch nur ein kleines Rädchen in der Maschinerie der Medien waren.