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Die Ankündigung hat einen höchst trotzigen Beigeschmack. Und es geht doch. Schaut her, ich zeige es euch, scheint Alexander Pereira den Salzburgern auszurichten. Er hätte auch einfach laut "Äääätsch" in die Hofstallgasse vor dem Festspielhaus schreien können. Er tut es jetzt zumindest mit Taten, wenn schon nicht mit Worten: Er geht noch früher als geplant nach Mailand.
Als Pereira, der gleichzeitige Neo- und Noch-Intendant der Salzburger Festspiele, bekanntgab, dass er gerne parallel zu Salzburg auch die Scala leiten möchte, gab es Streit mit der Politik. Salzburg sei kein Nebenjob, das stünde auch so in seinem Vertrag. Entweder - oder. Pereira sagte oder und kehrt der Mozartstadt nun schon nach dem Sommer 2014 den Rücken. Um dann im Herbst 2015 Stephane Lissner in Mailand abzulösen. Also nach einem Jahr Vorbereitungszeit. Im Gegenzug für den früheren Ausstieg dürfe er schon in Salzburg ein bisschen über Mailand nachdenken, die Nebenbeschäftigungsklausel wurde gelockert.
Pereiras neuer Dienstbeginn an der Scala ist nun der 1. Oktober 2014 - nur einen Tag statt einem Jahr nach seinem Vertragsende in Salzburg. Die Vorbereitungszeit für den neuen Job fällt damit zu 100 Prozent in die Salzburger Zeit. Wenn schon kein Neben-, dann zumindest ein Paralleljob.
Amüsantes Detail des frühzeitigen Wechsels: Laut Giuliano Pisapia, Mailands Bürgermeister und Präsident der Scala, hat die vorzeitige Übergabe auch finanzielle Gründe: Das Gehalt Pereiras sei niedriger als das seines Vorgängers. Vielleicht ist also doch alles anders. Und die Leitung der Scala nur ein Nebenjob.